Traversee de Paris

Höchster Ruderer auf großer Fahrt

Zwei Mannschaften des Ruder-Clubs Nassovia Höchst nahmen als einzige deutsche Vertreter an der diesjährigen Traversée de Paris teil und erleben die Stadt aus einer neuen Perspektive.

 

„Da ist ja die Freiheitsstatue“, rief Steuerfrau Steffi Barthels begeistert, als die markante Figur mit einer Fackel im ausgestreckten Arm nach einer langgezogenen Kurve im Licht der aufgehenden Sonne auftauchte. Hier stand sie, die kleine Schwester einer New Yorker Berühmtheit und zeigte den Ruderern der Nassovia Höchst den Weg zum Pariser Osten. Am Sonntag, dem 25. September 2011 versammelten sich 130 Ruder-Clubs aus aller Welt zur alljährlichen Traversée de Paris, der traditionellen Parisquerung auf der Seine. Zwei Boote kamen aus Deutschland – vom westlichsten der Frankfurter Ruderclubs am Main.

Dieses 11,50 m große Geschenk der USA an die Stadt Paris am westlichen Ende der Île aux Cygnes sollte nicht der einzige Höhepunkt der Fahrt bleiben. Der Fluss, der sich durch die am dichtesten bewohnte Metropole Europas schlängelt, wird geradezu von architektonischen Superlativen umzingelt. Schon wenige Meter nach der Statue unterquerten die Boote jene doppelgeschossige Pont de Bir-Hakem, die kürzlich im Film „Inception“ mit Matt Damon beeindrucken in Szene gesetzt wurde, die nur wenige Augenblicke später die komplette Bootsmannschaft aus dem Takt brachte, in dem sie den Blick auf das wohl bekannteste Pariser Wahrzeichen freigab.

Nach einem ordentlichen „Ruder halt“-Manöver, stoppte das mit vier Ruderern und einer Steuerfrau besetzte Boot. Die bis dahin rückwärts gen Osten fahrende Mannschaft konnte sich dadurch entspannt umdrehen, um den Eiffelturm zu betrachten. Vom Fluss sah das 1889 zur Weltausstellung errichtete, 324 m hohe Stahlkonstrukt noch imposanter aus. Für einen Moment verschlug es den sonst nicht um einen flotten Spruch verlegenen Sportlern die Sprache.

Mit der Feststellung „La Tour ist ja nur acht Jahre jünger als unser Verein“, unterbrach Christian Fuchs, Instrumentenbauer, Bootswart und Weltreisender die Gemütlichkeit und regte die Weiterfahrt an. So ging es weiter, vorbei am Musée d’Orsay, einem ehemaligen Bahnhofsgebäude und dem wohl einzigen Museum der Welt mit eigenem U-Bahn-Anschluss, das aber nicht deswegen bekannt wurde, sondern wegen seiner ausgezeichneten Ausstellung französischer Malerei.

Wer schon immer Courbets „Ursprung der Welt“, Monets „Bassin aux nymphéas“, Gaugins „Frauen aus Thaiti“ oder van Goghs Zimmer in Arles sehen wollte, muss dem Museum seine Aufwartung machen. Der Besucher wird reich belohnt mit atemberaubender Kunst und fantastischen Impressionen.

Genauso belohnt wurden die Mühen der Rudermannschaft aus dem Schweizerischen Lausanne, die eine als Teufel und Engel verkleidete französische Equipe auf Höhe Place der La Concorde überholte oder die ganz in bordeauxrote Uniformen gekleidete Mannschaft der Rowing Club Chicago, die am Ende der Traversée den Pokal für die am weitesten angereist Mannschaft verdient in Empfang genommen hatte. Besonders begeistert waren die Höchster vom Wendepunkt der Fahrt, der Ille de la Cité, jener zentralen Pariser Insel, die vom Wasser aus den Blick auf den Notre Dame etwas schüchtern freigab.

Einige Ruderer meinten sogar den Glöckner gesehen zu haben, der in den vorbeiziehenden Booten nach Esmeralda suchte. Doch ganz sicher war man sich nicht und so genau konnte man auch nicht hinschauen, denn das Wendemanöver erforderte die volle Konzentration aller Mannschaften und Bootsführer. Im Anschluss fuhr der gesamte Tross von der Sonne getragen, umjubelt von Zuschauern auf Brücken und den Seine-Ufern vorbei an der lichtdurchfluteten Kulisse. Paris on revernit!

von Th. Kusch, 27.09.2011

Traversee Paris

Den Vorstand erreichte folgende besondere Ruderausschreibung:  

Traversée de Paris – Ruderwandertag durch Paris

Sonntag 25. September 2011

Wer Lust hat einmal im Leben quer durch Paris zu rudern kann sich vorläufig bis zum 20.August bei unserem Wanderruderrwart Michael Mayer-Marczona per mail (m.mayer.marczona@gmail.com) anmelden.
Je nachdem wie groß das Interesse ist, kann die Wanderfahrt dann vom 23. bis zum 25.September organisiert werden.

Gruß
Michael

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Beschreibung deutsch

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Beschreibung ausführlich in franz.

Und hier noch eine tolle, bemerkenswerte Aussage zum Rudersport:

Wer seine Höchstleistungen rückwärts vollbringt, muß anders funktionieren als Leute, die ihre Ziele immer vor Augen haben.

Deshalb kommt der Rudersport nur für besondere Menschen in Frage:
Für Leute, die selbst unter erschwerten Bedingungen noch abstrakt denken können. Und geradeaus.

R.Reich, Neue Zürcher Zeitung.

London 2011

Ein Frühlingswochenende in London – Nassovia und Nied beim Head of the River Race

Am ersten Aprilwochenende war es wieder soweit. Eine fast vollständige Achtermannschaft – mit Bernd und Sascha Ravens, Rüdiger und Reinhard Dingeldey, Stefan Ehrhard, Deddy Glitsch, Wolfgang Becker und Steuerfrau Katerina Chrysalidis – traf sich samstags Morgen am Frankfurter Flughafen, um nach London zu fliegen. Das Vorhaben: Teilnahme beim Head of the River Race auf der Themse. Der fehlende Ruderer, Martin Clark, lebt ja seit Jahren wieder in England und kam mit dem Zug aus seinem Wohnort York in die „City that never sleeps“. Dieses Motto wird zwar normalerweise New York zugeschrieben. Wir finden jedoch, es passt auch zu London. Wir haben die Stadt jedenfalls inzwischen schätzen gelernt und fühlen uns dort sehr wohl. Entgegen aller Vorurteile zum englischen Klima hatten wir auch dieses Jahr wieder bestes Ruder- und Sight-Seeing-Wetter.

Sportlich lief es ebenfalls gut für uns. Wir hatten wieder ein gutes Leihboot aus York und das ruderische Konzept für das Rennen ging auf. Wir hatten uns vorgenommen, den Start nicht zu verschlafen, die Schlagzahl konstant hoch zu halten und – wenn möglich – mehrere Boote zu überholen. Der Start für die Veterans (offiziell „Masters“) erfolgte bereits um 9.00 Uhr sonntagmorgens bei schon relativ niedrigem Wasserstand. Nach kleinem Frühstück fuhren wir an die Regattastrecke und ruderten dann bei ablaufendem Wasser von Chiswick in östlicher Richtung nach Putney. Start, Schlagzahl und Überholmanöver gelangen, unter anderem auch wegen den von Steuerfrau Katerina angesagten 10er Druckspurts, die uns halfen, einige der vor uns gestarteten Boote zu „knacken“. Als Boot mit Startnummer 43 erreichten wir nach 20 Minuten 17 Sekunden das Ziel. Mit dieser Zeit haben wir es geschafft, den 25. Platz von über 200 gestarteten Booten zu erreichen. Damit sind wir bestes deutsches Boot geworden, neuntes Boot in der Altersgruppe C. Das erste Boot an diesem Sonntag hat eine Fabelzeit von 18 Minuten 45 Sekunden errudert, dann kam eine große Lücke bis zum zweiten Boot, das 19 Minuten und 25 Sekunden für die Strecke benötigte.

In Ergänzung zum sportlichen Teil bewegten wir uns auch kulturell und kulinarisch in der verbleibenden Zeit nach dem Rennen und am Folgetag auf höchstem Niveau. Regent’s canal, Camden Market, Carnaby Street, China Town, Trafalgar Square, Historic Museum, gute Burger, Fish n’ Chips und so manches Bierchen in Chiswick – Mensch, ging es uns gut.

Da man jedes Jahr wieder eine neue Startnummer zugeteilt bekommt, gilt für uns, „nach dem Rennen ist vor dem Rennen“. Es gibt also noch Ziele für künftige Starts, die Platzierung zu verteidigen oder sogar zu verbessern. Das Training wurde bereits aufgenommen.

Die Crew bei der Startvorbereitung auf der Themse: (v.l.n.r.) Kathi Chrysalidis, Rüdiger Dingeldey (Schlagmann), Stefan Ehrhard, Wolfgang Becker, Bernd Ravens, Detlef Glitsch, Martin Clark, Reinhard Dingeldey, Sascha Ravens.

Leiden 2011

anderfahrt vom 02. 08 – 08. 08. 2011 in und um Leiden, Niederlande

 

Für dieses Jahr haben die Nassoven-Senioren sich den Besuch des befreundeten Ruderclubs „Die Leythe“ in Leiden, 40 km südlich von Amsterdam, als Ziel vor-genommen. In bester Zusammenarbeit mit Joop Gijsman, dem Veteran der lang-jährigen Vereinsfreundschaft, wurde das Programm erstellt. In diesem Fall hatte er gleich die Interessen von zwei Vereinen zu vereinbaren. Das sieht leichter aus als es in Wirklichkeit ist, wenn man bedenkt, welche Ruderaktivitäten schon morgens bei Jung, Mittelalter und Senioren herrschen. Nur ein strenger Zeitplan für die Bootbenutzung lässt einen geregelten Ruderablauf zu.

Ein ganz normaler Hauseingang führt von der Straße zum Vereinsgelände, das natür-lich am Rijn (Rhein) liegt. Zwei Bootshallen vollgepfropft mit Booten und einem Vereinsraum in Schiffsform mit einem langen Bootssteg befinden sich auf engstem Raum.

Dienstag, 02.08.11      Anreise nach Leiden

 

Am Morgen starteten 8 Nassoven mit dem Vereinsbus über die Autobahn A 3 über Köln, Oberhausen, Arnheim, Utrecht Sirenen- und Stau frei bei sonnigem Wetter nach Leiden. Während des verspäteten Mittagsmahls auf der überfüllten Hotelterrasse am Oude Rijn (Alter Rhein) überraschten uns Joop und Wil als Willkommensgruß. Auch der Ex-Nassove Gert aus Berlin, per Zug angereist, hat uns nach längerem Fußmarsch vom Hauptbahnhof von mir dazu verleitet freudig zerknirscht erreicht.

Für den frühen Abend hatte Joop zu einem Stadtrundgang geladen. Dieser ging kreuz und quer durch die Altstadt, alle wichtigen Stationen wie Hooglandsekerk, Rathaus, Blauwe Steen im Straßenpflaster einst öffentlicher Pranger, Pieterskerk, Universität seit 1581 ursprünglich ein Kloster, Botanischer Garten, wurden mit ausführlichen Informationen erklärt. Die Burcht (kein Burghügel) aus dem 11. Jahrh. wurde erstürmt, die auf einem künstlichen Hügel liegt und ursprünglich als Zufluchtsort bei Hochwasser diente. Ein herrlicher Rundblick auf die Stadt war der Lohn. Es war erstaunlich, mit welcher Kondition und Frische der 83-Jährige uns durch die Gegend lotste. Endlich führte uns Joop in ein uriges Restaurant mit dem Ambiente Anfang letzten Jahrhunderts in einem ehemaligen Hospital, bei dem milden Wetter zogen wir den Biergarten vor. Bevor wir die Heimfahrt antreten durften, lud uns Joop an den „runden“ Tisch in seinem Arbeitszimmer zu einem Abschlusstrunk. Es ging auf Mitternacht zu, für Zwei war jedoch die Hotelbar nächste Station.    

Mittwoch, 03.08.11      Leiden – Katwijk – Leiden 33,0 km

Ein düsterer Himmel mit tiefhängenden Wolken verhieß nichts Gutes für heute . Mit finsteren Mienen saßen wir am Frühstückstisch. Parkplätze sind in Leiden Mangelware und teuer, 040 €/Minute. Wir hatten sogar einen kostenlosen ergattert, leider lag er im Morsweg Nr. 1 und das Bootshaus befindet sich erst bei Nr. 150. Wir starteten mit 2 C-Vierern (Rembrandt u. Prinse van Oranje), Wil ergänzte als 10. Person und einzige Ortskundige die Aktiven. Im weiten Bogen ruderten wir um Leiden herum, Leiderdorp, Zijl, Groote Sloot, Warmond, Oegstgeesterkanaal, wieder auf den Rijn stoßend bis Katwijk ans Sperrwerk. Hier gibt es seltsamerweise keinen Abfluss für den Rijn ins Meer. In einem Strandrestaurant wurde zu Mittag gegessen, bevorzugt wurde heute der Matjes. Getränkefavorit war Snewitje (Radler).  

Am Nachmittag ging es auf direktem Weg über den Rijn nach Leiden zurück. Beim Boote hereintragen öffnete Petrus etwas zu früh seine Schleusen. Diesen Tag hatten wir

jedoch relativ trocken überstanden. Als Abschluss gab es im Bootshaus een kopje koffie und Gebäck, wonach alle lechzten. Unterwegs gab es keine Anlegegelegenheit.

Es ist schon schwierig neun Individualisten unter einen Hut zu bringen. Es ging um die Frage, in welches Restaurant gehen wir? Wieder bei Sonnenschein zogen wir durch die Innenstadt mit seinen vielen Möglichkeiten. Chinesisch nein, spanisch nein, indonesisch nein, usw., gelandet sind wir im argentinischen Steakhaus. Es wurde von keinem bereut, nur manche konnten wegen Völle nicht schlafen.

Donnerstag. 04.08.11       Leiden – Kaageiland – Eimershof – Leiden  32,0 km

Heute strahlte schon frühmorgens die Sonne, was die Stimmung deutlich anhob. Nun galt es die Wasservorräte wieder aufzufüllen, das zu einer Karussellfahrt im Zentrum ausuferte. Der Supermarkt am Bahnhof war nicht erreichbar, Einbahnstraßen, Sack-gassen, Hotelzufahrten, reine Busspuren, ließen uns eine Runde nach der anderen drehen. Das akademische Zeitviertel war längst überschritten. Die Leythe-Leute übten große Nachsicht. Drei Ruderer/Innen Ria, Wil und Fred, der Vereinspräsident, ver-stärkten die Nassoven, so dass heute zwei Vierer und ein Doppelzweier auf Fahrt gingen. Mit Fred als Steuermann hatte unser Boot das große Los gezogen. Innerhalb der Stadt konnte er zu jedem Haus ausführliche Informationen geben. Bei dem schönen Wetter schweifte häufig der Blick nach rechts und links auf die Rückfront der Gebäude. Es ist nicht alles Gold was glänzt. Neben prachtvollen Gebäuden und Gartenanlagen gibt es auch vernachlässigte Häuser, viele werden zum Vermieten oder Verkauf ange-boten. Häuser am Gewässer haben immer einen höheren Stellenwert, aber z.Z. besteht eine angespannte Lage. Aufmerksamkeit erregte der studentische Ruderverein, am Stadtrand, ein Riesenkasten mit Wohnungen, im Erdgeschoß 6 große Garagen als Bootshallen, daneben ein wie auf Kiel liegendes Schiff als Vereinsheim.

Der Ruf nach einer Kaffeepause wurde immer lauter, in Hoogmade wurde sie gewährt. Hier passierte das Missgeschick, eine Kamera blieb auf dem Anlegesteg liegen. Die erste Suchaktion durch das Wirtspersonal verlief negativ. Nach der Mittagspause fuhr Joop dort vorbei und fand sie, wo sie vermutet wurde.  

Bis zur Mittagspause waren noch 2 Stunden zu rudern, über das unruhige Braassemer-meer, durch Oude-Wetering, dann ein nicht endender Kanal und noch um die Halbinsel Kaag herum, das Stück zog sich ewig, die Glieder wurden müde. Ein Lob haben sich die beiden im Doppelzweier Hans-Jürgen und Hubert auf dieser Strecke verdient.

Nach der Mittagspause ging es auf direktem Weg über den Kaager Plassen nach Leiden. Die Sonne verkroch sich immer mehr hinter den Wolken, aber es blieb trocken bis zum Bootshaus. Das letzte Boot hatte weniger Glück. Als Abschluss gab es im Bootshaus wieder een kopje koffie.         

Freitag, 05.08.11    Leiden – Alphen-Avifauna – Leiden   33,0 km

In der Nacht und während des Frühstücks hatte es kräftig geregnet. Die Lage schien hoffnungslos. Doch plötzlich riss der Himmel auf und die Sonne schien den ganzen Tag. Heute standen 7 Leythe-Ruderer/innen (Elly, Irmtraut, Ria, Wil, Ans, Ari, Hoeke), an der Pritsche, so dass wir mit drei Vierern auf die Reise gehen konnten.

Im Bogen um Leiden, Korte Vlietkanaal, dann geradeaus den Rijn ostwärts ging es nach Alphen zum Vogelpark Avifauna. Die Vormittagsstrecke war mit 19 km durch den Bogen um Leiden 5 km länger als am Nachmittag (14 km), direkter Weg durch die Stadt. Zur Besichtigung des Vogelparks bestand geringes Interesse. Schade, dass Avifauna keine vernünftige Anlegestelle für kleine Sport- und Motorboote errichtet. Das Anlegen war für Ruderer und Boote schon riskant. Sicherlich haben sie auch so genügend Besucher Nach ausgiebiger Mittagsrast wurde die Heimfahrt angetreten. Abschließend gab es wie die anderen Tage auch een kopje koffie. Am Abend gab es wieder die Restaurantsuche, man einigte sich auf das Pfannkuchenhaus am Beesten-markt. Bis abends um 22 Uhr saßen wir draußen, um uns herum wurden schon die Stühle hochgestellt. Ein sonniger, schöner Tag neigte sich dem Ende.

Samstag, 06.08.11       Amsterdam               Rudern 0 km

Bequem mit dem Zug fuhren wir nach Amsterdam Hbf. Gert hatte sich bereit erklärt, die Stadtführung zu übernehmen und hatte sich bestens vorbereitet. Zunächst fuhren wir mit der Straßenbahn zum Reichsmuseum, um Meister Rembrandt unsere Aufwartung zu machen. Wir waren nicht allein, ich hatte mir aber den Andrang schlimmer vorgestellt. Das Museum wird seit Dez. 2003 renoviert und umgebaut, 2013 soll es fertig sein. So konnte nur ein kleiner Teil besichtigt werden. Die Meisterwerke von Hals, Rembrandt, Steen und Vermeer sind zu sehen, daneben Delfter Porzellan, Silber, Glas und Puppen-häuser. Rembrandts „Nachtwache“ bildet die Krönung. Nahe des Reichsmuseums sind weitere Museen wie Van Gogh-Museum, Stedelijk-Museum (moderne Kunst) und Filmmuseum. Nun bewegten wir uns vom Außenrand wieder Richtung Zentrum am Konzerthaus vorbei zur Prinzengracht. Hier begann das große Spektakel, es war Christopher Street Day. Alle Straßen und vor allem entlang der Grachten waren voller Menschen. Auf den Grachten bereiteten sich Schiffe und Boote auf den großen Korso vor, Beginn 14 Uhr. Aus den Boxen dröhnte und hämmerte die Musik, Kostümierte tanzten und sangen auf den Booten. Wir zogen weiter in Richtung Münzturm (Stadttor) und Blumenmarkt an der Singel. Blumen und Blumenzwiebeln aller Art in riesigen Mengen waren aufgetürmt. Hier wurde von uns die Matjes-Imbissbude gestürmt. Durch die Kalverstraat, eine der Hauptgeschäftsstraßen, gelangten wir zum Begijnhof. Eine Oase der Ruhe im Zentrum. Der Begijnhof mit seinen hohen Giebelhäusern und um-gebenden Innenhof diente ab dem 14. Jahrhundert bis Mitte des 19. Jahrhunderts unverheirateten Frauen als Heimstatt. Weiter schleuste uns der Bärenführer durchs Gedränge zum Platz Dam mit dem Obelisken und dem Königlichen Schloss, im 17. Jahrh. im niederländischen Renaissancestil als Rathaus erbaut. Unweit von hier überraschte uns Gert mit dem Besuch der winzigen Geneverstube „De Drie Fleschjes“ . Die Trinkkultur schreibt vor, dass das randvoll gefüllte Glas nur mit dem Mund vom Tresen aus der Hocke angetrunken werden darf. Danach kann er das Glas in die Hand nehmen. Unser Rundgang führte uns nun wieder zu den Grachten Singel, Herengraacht, Keizersgracht, Prinsengracht usw. Sie bilden alle einen halbkreiförmigen Ring und werden durch Quergrachten wie Reguliersgracht, Spiegelgracht, Leidsegracht u.a. und der breiten Amstel miteinander verbunden. Das Stadtbild wird von den ca. 100 Grach-ten (Kanälen) und ca.900 Brücken geprägt. Entlang der Grachten stehen stattliche Wohnhäuser und Geschäftshäuser, die ihren Ursprung als Handelszentrum , durch die ostindische Kompanie, sowie von Bankiers und Politkern haben. Noch immer, es war später Nachmittag , zog der Korso auf den Grachten seine Bahn. Ein Unwetter nahte sichtbar, die Zuschauer flohen in die Gasthäuser, Kirchen und sonstige Unterstell-möglichkeiten, wir auch. Wir fanden Unterschlupf bei einem Italiener, der blitzschnell einen zweiten Gastraum im Keller für uns herrichtete und zogen das Abendessen zeitlich vor. Wieder an der frischen Luft wurde das ganze Ausmaß der Veranstaltung sichtbar. Müll über Müll. In den Niederlanden gibt es keine Pfandgebühr, so dass Dosen, Glas, Plastik, Papier und sonstige Abfälle auf der Straße landen. Es war schwierig , die kleine Herde zusammen zu halten, einer oder zwei bummelten immer hinterher. An der Ecke Prinsengracht und Amstel passierte es, einer war verloren gegangen. Nur gut, dass die NL-Bahn auch bei Gruppenfahrten jedem ein Einzelticket ausstellt. Er war auch groß und alt genug, allein nach Leiden zurück zu kehren.             

Der letzte Teil der Führung führte uns in die Altstadt von Amsterdam. Auf der Blauen Brücke überquerten wir die Amstel, links das Musiktheater, rechts das Jüdische Historische Museum am Waterlooplein, es folgte das Rembrandtwohnhaus (Museum),

und die Zuider Kerk. Ein paar Straßen weiter sahen wir das Haus der Ostindischen Kompanie, heute Universitätsgebäude, aus der Ferne hatten wir einen Blick auf die Waag, ehemals ein Stadttor. Wir näherten uns dem sogenannten Rotlichtviertel, heute herrschte dort tote Hose, wahrscheinlich amüsierten sie sich beim Christopher Street Day. In der gleichen Straße befindet sich das Hasch Marihuana & Hanf Museum, als einziges in Europa. Es informiert über die Pflanzen als Rausch-, Heilmittel und als Textilfaser. Um diese Zeit war alles geschlossen. Einsetzender Regen trieb zur Eile, den nahen Hauptbahnhof zu erreichen. Von 10–20 Uhr auf Schuster Rappen auf dem Amsterdamer Pflaster macht auch Ruderer müde. Wir haben auch viel gesehen.

Sonntag, 07.08.11     Leiden – Grachtenrundfahrt     10,0 km

Am Morgen war die Überraschung groß, als sich gleich vier Personen für das Rudern abmeldeten. Gert musste vorzeitig abreisen. Die anderen Drei hatten gesundheitliche bzw. konditionelle Probleme. Die Lücken wurden durch Leythe-Ruderer geschlossen. Heute gingen wir mit den Wherries auf das Wasser. Ein Wherry ist ein 1 m breites Kunststoffboot (früher aus Holz) als Doppelzweier, auf dem Steuerplatz können ein oder zwei Personen sitzen. Mit drei Wherries ging es auf Grachtenrundfahrt: Rijn, Witte Singel, Zoeterwoudesingel, Nieuwe Rijn, Oude Rijn, Herengracht, wieder Nieuwe Rijn, Zijlsingel, Haven, Oude Singel, Galgewater, Rijn, u. Bootshaus. Die Sehenswürdig-keiten rechts und links wurden kommentiert. Es begann mit der Schifffahrtsschule, Uni-Gebäude (Als Belohnung für den tapferen Widerstand gegen die spanischen Belagerer im Jahr 1574 konnte die Bevölkerung zwischen einer Steuerbefreiung u. Uni-Gründung wählen. Man entschied sich für die Universität. Sie ist die älteste Uni in den Nieder-landen,) Botanischer Garten, Sternwarte, Stadtmauerreste, Kornbrücke, Rathaus, Mehlfabrik, die umgebaut werden soll in Wohnungen u. Theater. Es folgte die Mittagspause im Stadttor Zijlpoort. Am Nachmittag ging es an den Sozialwohnungen/ häusern für Arme und Witwen der ehemaligen Textilfabriken entspr. der Fuggerei in Augsburg vorbei, Tor der ehem. Bierbrauerei, Volksbad =ehem. Badehaus für die Allgemeinheit, Theater, Lakenhal (Stoffe bewertet u. gehandelt), Blauwpoortbrücke, Beestenmarkt, Weddesteg, wo Rembrandt 1606 geboren wurde. Wer hat die Mauer-gedichte gesehen? Zwischen 1992 – 2011 wurden 101 Sprüche auf Häuserwände ge-schrieben. Das originellste lautet: tschilp, tschilp, tschilp, tschilp, das 6 Zeilen lang, es imitiert den Spatz.

Nicht wegzudenken war zum Abschluss een kopje koffie im Vereinsheim. Auf der anderen Wasserseite vom Ruderclub drehte sich die Windmühle im scharfen Wind. Joop´s Kommentar, dass man sie Sonntags besichtigen kann, fiel auf fruchtbaren Boden. Als kulturellen Abschluss stiegen wir in die Mühle, die ein Sägewerk antreibt.

Acht Stunden braucht sie, um einen Baumstamm in Bretter zu zerlegen. Vorher hat der Stamm 10 Jahre Lagerzeit verbracht, ehe er schnittreif und verarbeitet werden kann. Das Holz nimmt der Sägebetrieb nebenan ab, der braucht nur 2 Stunden, um den Stamm durchzusägen. Weil es heute noch früh am Abend war, beschlossen wir, noch einmal an die Nordsee zu fahren. Eine starke Brise (Windstärke 6) wehte uns am Strand von Kat-wijk entgegen. Abendessen fand im Strandrestaurant statt, der endgültige Abschluss in der Hotelbar.

Montag, 08.08.11       Leiden – Frankfurt                   450 km

Die Rückfahrt verlief reibungslos ohne Stau, aber mit heftigen Regenschauern. Die beiden Fahrer lenkten den Bus sicher und sanft über die Autobahn nach Ffm.-Nied.

Einige Niederländer scheinen ein seltsames Verhältnis zum Geld zu haben. Ein Kellner hatte Schwierigkeiten mit dem Wechselgeld, der Amsterdamer Straßenbahnfahrer hatte Probleme mit der Multiplikation, er verlangte gleich den Preis für 10 Personen und im Supermarkt wurde auf 10 Cent aufgerundet. Im Restaurant heißt es: „einer für alle“, da gibt es kein Pardon, eher lassen sie eine Gruppe wieder gehen.

Sieben Tage anstrengender Sonderurlaub mit 108 Kilometern im Boot in stehenden Gewässern sind ohne große Blessuren und ohne Bootsschaden vergangen. Das Wetter war mit Sonne, dunklen Wolken und etwas Regen während des Ruderns durchwachsen. Für einen Sonnenbrand hat es nicht gereicht.

Joop hat mit uns immer Hase und Igel gespielt. Wenn wir ankamen, war er schon da. Er war der Erste am Bootshaus, er nahm uns mittags in Katwijk, Kaag Eiland, Avifauna und Leiden in Empfang und bei der Heimkehr dampfte schon der Kaffeeautomat. Wir bedanken uns bei ihm und den anderen Ruderer/Innen der „Leythe“ für die Vorbereit-ung, Betreuung, Zeitaufwendung und für das Mitrudern herzlichst.

14.08.2011   Hans Ehlers

Eierfahrt 2011

Die „Eierfahrt 2011“ – Vom Hochwasser weggespült

Beste Ruderbedingungen herrschten am 10. Januar bei absolut glattem Wasser, Windstille, leichtem Schneefall und einer angenehmen Rudertemperatur von „warmen“ minus 3° Celsius…… so fing der Fahrtenbericht zur Eierfahrt 2010 nach Mainz-Weisenau an.

In diesem Jahr sah leider alles anders aus. Motiviert von den Berichten und Erzählungen des letzten Jahres hatten sich diesmal in Erwartung einer etwas anderen Wanderfahrt insgesamt 13 Aktive zur Teilnahme an der Eierfahrt zur Kasteler Ruder- und Kanugesellschaft nach Mainz-Kastel angemeldet. Die Boote, 2 gesteuerte Gig-Vierer und unser „Schöppche“, und ihre Besatzungen waren schon eingeteilt, der Starttermin mit 8:00 Uhr zum frühestmöglichen Zeitpunkt festgelegt, als Mitte der 1. Januarwoche einsetzendes Tauwetter und Starkregen mit teilweise über +10° C Schlimmes erwarten ließ. Nachdem vom Vorstand dann auch noch am Freitagabend der Aufruf zum „abdichten und Hochwasser festmachen“ des Bootshauses einging, war schnell klar: Diese Eierfahrt fällt diesmal buchstäblich ins (Hoch-) Wasser.

Wie es sich unter guten Ruderkameraden aber gehört, machten sich alle 13 Teilnehmer um 9:30 Uhr dann trotzdem auf den Weg, um die Gastgeber nicht auf hunderte hart gekochte Eier, Glühwein und Brezel sitzen zu lassen. Als alternative Verkehrsmittel wurden notgedrungen Pkw´s benutzt. Wenigstens waren wir dadurch diesmal pünktlich um 10:00 Uhr bei der KRKG um gemeinsam mit ca. 200 Ruderern aus 12 Vereinen im Bootshaus der KRKG auf das neue Ruderjahr anzustoßen. Immerhin wagten noch 10 Boote aus Mainz ganz stilecht die Überfahrt von hippdebach nach dribbdebach.

Trotz der widrigen äußeren Bedingungen war dies Alles in Allem ein gelungener Ausflug zum Start ins Ruderjahr 2011.

Und 2012 lädt der Geisenheimer Ruderverein zu seinem 120- jährigem Vereinsjubiläum zur Eierfahrt ein. Für uns dann vielleicht eine Fahrt in zwei Etappen, von Höchst über Mz-Kastel nach Geisenheim. Wenn uns uns nicht wieder der Wasserstand einen Strich durch die Rechnung macht.

Michael Mayer-Marczona

Kaffeefahrt 2011

Eine Kaffeefahrt nach Flörsheim

Der Wetterbericht versprach für das erste Aprilwochende 2011 bestes, fast schon hochsommerliches Wetter. Und weil an solch sonnigen Tagen mit avisierten 25° Celsius das Wetter zu schön ist um den Hausputz zu erledigen, den Keller aufzuräumen, das Haus zu reparieren, die Straße zu fegen, den Wocheneinkauf zu erledigen und und…verabredeten sich  spontan Katja, Susann, Steffen, Anton, Dominik und Michael aus der  Breitensportgruppe zur 1. Kaffeefahrt 2011 nach Flörsheim. Man/Frau machte sich also am 02. April mit unseren Zweier-Gig-Booten „Schöppche“ und Maakuh“ auf den Weg, bzw. auf das Wasser, um die inzwischen berühmte Kuchentheke im Ruderverein Flörsheim zu plündern. Selbst der Schleusenwärter in Eddersheim spielte mit und schleuste uns ohne jede Wartezeit auf der Hinfahrt durch die große Schifffahrtsschleuse, sodass wir bereits nach knapp 2 Stunden vor der Kuchenauswahl standen und die Qual der Wahl aus fast 10 Torten und Blechkuchen hatten. Nach einer ausgiebigen Pause, einige verdrückten in der Zeit zwei riesige Tortenstücke, ging es wieder auf den Heimweg, der sich, diesmal durch die Wartezeit an der Schleuse deutlich länger bis 19:00 Uhr hinzog. Alles in Allem ein gelungener, spontaner Ruderausflug, auch wenn bei den Teilnehmern die Straße nicht gefegt wurde, der Kühlschrank leer blieb und der Hausputz verschoben werden musste.

Übrigens, der nächste Besuch der Kuchentheke ist für den 1. Mai auf dem Weg nach Eltville fest eingeplant. Wer Lust hat mitzurudern kann sich gerne anmelden.

Michael Mayer-Marczona

Bocksbeutelregatta

Bocksbeutelregatta in Würzburg

Am 15.10.2011 fand in Würzburg die 77. Bocksbeutelregatta statt. Die Höchster/Nieder Masters Truppe war am Start und kehrte äußerst erfolgreich wieder zurück.

Im MM 8+ Gig Alterklasse C gewannen Sascha Ravens, Reinhard Dingeldey, Bernd Ravens, Woflgang Becker, Deddy Glitsch, Harald Blum, Stefan Ehrhard, Rüdiger Dingeldey und Steuerfrau Kati Chrysalidis. Sie bewältigten die 4,5 km lange Strecke in 13:38 Minuten und verwiesen damit die Konkurrenz auf die Plätze (2. Rgm. Godesberg/Limburg 14:27 Min., 3. Rgm. FRG-Germania/Offenbach Undine 14:28 Min.)

Kati steuerte mittags zwischendurch noch den MW 4x+ Gig Altersklasse C der Rgm. Mühlheim/Offenbach Bürgel/Karlsruhe Wiking/FRG-Nied und gewann auch dieses Rennen in 15:10 Min. vor der Mannschaft aus Neckarems (16:03 Min.).

Kati’s Freund Robin Mäder vom RC Neptun Darmstadt trainiert zwar im Moment nicht so viel, wollte aber auch mal wieder ein Rennen rudern. Diese Gelegenheit wollte Bernd ihm gerne geben, meldete ihn im JM 1xA und stellte ihm das Bootsmaterial zur Verfügung. Robin hatte insgesamt 6 Gegner. Das Rennen gewann der Junior vom Marbacher RV in 14:56 Min. Robin wurde 6. in 16:21 Min., allerdings fehlten ihm nur 2 Sekunden auf den Fünftplatzierten.

Den Abschluss in Würzburg bildete aus Höchster/Nieder Sicht dann der MM 8+ Altersklasse C. Hier waren insgesamt 4 Boote gemeldet, darunter zwei starke Mannschaften aus Ulm und Speyer. Aber starke Konkurrenz spornt nur noch mehr an und macht noch stärker. "Wir fahren unser Ding und schauen dann, ob’s reicht." gab Schlagmann Stefan Ehrhard vor dem Rennen als Parole aus. Unser Ding bedeutete Schlagzahl 34+ über die gesamte Strecke und einen zusätzlichen beeindruckenden Endspurt auf den letzten 500 Metern. Wolfgang Becker, Sascha Ravens, Reinhard Dingeldey, Bernd Ravens, Harald Blum, Deddy Glitsch, Rüdiger Dingeldey, Stefan Ehrhard und Steuerfrau Kati Chrysalidis siegten in 12:53 Min. vor Speyer (13:03 Min.), Ulm (13:11 Min.) und dem Frankfurter Ruderverein (13:44 Min.).

Bei der Siegerehrung gab es dann jede Menge Radaddelchen und Bocksbeutel Wein. Insgesamt war es ein gelungener Regattatag bei viel Sonnenschein und mit erfreulichen Ergebnissen.

Basel Head

19.11.2011 Head of Basel – Renngemeinschaft RC Nassovia Höchst und RG Nied erfolgreich

Head-Races – was bedeutet das eigentlich? Bei den Rennen, die sich Head of … nennen, handelt es sich um klassische Verfolgungsrennen und damit eine der ältesten Formen ausgetragener Ruderregatten. Es sind Ruderrennen, die sich meist über Strecken von 4 bis 10 Km erstrecken. Nach einem fliegenden Start, bei dem die Boote im 10 bis 20 Sekunden-Takt gestartet worden sind, geht es darum Zeitschnellster zu werden. Richtig interessant wird es, wenn es auf der Strecke zu Überholmanövern kommt. Dabei spielen Kraft, Ausdauer, Spurtstärke, Geschick und die richtige Wahl bei der Ausnutzung der Strömung eine entscheidende Rolle.

So gibt es die ganz bekannten und großen Rennen in London, das Head of the River Race, in Boston, den Head of the Charles, in Amsterdam und eben seit letztem Jahr auch auf dem Rhein, den Head of Basel. Gemeinsam ist diesen Rennen, dass sie eher im Frühjahr oder im Herbst stattfinden und neben den Nicht-Mehr-Rennruderern auch Top-Ruderer der laufenden Saisons anziehen.

Nachdem wir ja nun schon mehrfach über die Rennen in London und auch auf dem Starnberger See berichtet haben, hatten wir uns dieses Jahr ein neues Ziel zum Ausklang der Saison vorgenommen. Die Fahrt führte uns ins Drei-Länder-Eck nach Basel. Der sogenannte Trinationale Regattaverband bestehend aus fünf Vereinen organisierte nun zum zweiten Mal diese Regatta. Im letzten Jahr bei der Premiere waren es 25 Mannschaften, dieses Jahr schon über 50 Mannschaften, die sich auf die 6,4 km lange Strecke.

Mitten im Herzen der Stadt, auf Höhe der wunderschönen Altstadt fand der Start statt. Ein Blick für die Umgebung war während des Rennens natürlich nicht möglich. Rund 3 km waren gegen die Strömung bis unter das Birsfeldener Wehr zu fahren, um dann nach einer klassischen Wende mit dem Strom wieder Richtung Altstadt zurückzurudern. Die für Main-Ruderer ungewohnt starke Strömung mit ihren Verwirbelungen, die Kurven und die zum Ende des Saison doch etwas nachlassende Form machten es notwendig, bis an die Grenzen gehen. Adrenalin beim Überholen von Booten, Aufmerksamkeit und konzentriertes Umsetzen der Kommandos von Schlagmann Stefan und Steuerfrau Kati fordert uns Alles ab. Kopf und Körper waren leer als wir auf der Ziellinie uns noch mit einem Boot kabbelten, das wir eingeholt hatten. Davor hatten wir drei Boote überholt. Atemlos aber glücklich sanken wir nach der Ziellinie zusammen. Alles gegeben, doch was würde das Ergebnis sein? Relativ schnell war klar, dass der Vorjahressieger RC Rheinfelden, u.a. mit Ex-Leichtgewichtsweltmeister Wolfgang Birkner an Bord, wieder gewonnnen hatte. Aber als dann auch die anderen Ergebnisse bekannt wurden, wurde klar, dass wir uns sehr achtbar geschlagen hatten. Zweiter Platz in einer Gruppe von 14 Masters-Booten mit nur 5 Sekunden Rückstand auf den Ersten und eine Minute vor dem Drittplatzierten aus Mannheim. Danach dann die große Gruppe der Schweizer Mannschaften.

Trotz der großen Aufwandes mit morgendlicher Anreise mit Bootstransport und abendlicher Rückreise fanden wir, dass es sich gelohnt hat. Wir erlebten eine weitgehend perfekt organisierte Regatta vor – das hatte etwas von Schweizer Präzision – das Wetter spielte mit, denn der nasskalte Nebel war Sonnenschein und angenehmen Temperaturen gewichen und wir hatten Alles das, was jetzt im November noch in uns steckte, rausgelassen.

Wir, Kati Chysalidis am Steuer, Bernd und Sascha Ravens, Michael Schulz, Wolfgang Becker, Martin Clark (jetzt aus York), Stefan Ehrhard als Taktgeber und Reinhard und Rüdiger Dingeldey, sind froh uns aufgerafft zu haben und stolz auf unsere Leistung. (RüDi)

Ergebniss Basel Head 2011

Kategorie: M Masters

RC Rheinfelden (RC Rheinfelden) – 22:24.36

RC Nassovia Höchst/RG Nied (RC Nassovia Höchst/RG Nied) – 22:30.07

Vati’s Jungs (Mannheimer Ruderclub 1875) – 23:25.91

Masters RCZ (RC Zürich) – 24:01.22

Masters (Ruderclub Schaffhausen) – 24:03.02

Masters (Basler Ruder-Club) – 24:04.11

Masters 1 (Ruderclub Baden) – 24:21.53

PRC Männer (Polytechniker RC Zürich) – 24:25.00

Masters (Seeclub Zürich II) – 24:27.94

Nordiska Herrar I (Nordiska Roddföreiningen Zürich) – 24:38.89

Fit for Eight (RC Kaufleuten) – 24:56.99

Xenon XE (Seeclub Luzern) – 25:02.06

Blauweiss III (RC Blauweiss) – 25:29.85

Masters 2 (Ruderclub Baden) – 25:34.71

Kategorie: W Masters

Wild Ladies (Basler Ruder-Club) – 26:15.99

PRC Frauen (Polytechniker RC Zürich) – 26:38.81

Ruderratten (Rgm RC Reuss/SC Luzern) – 27:16.01

Grenzach-Wyhlen (RC Grenzach) – 28:35.93

Endlich Ferien!

22. Dezember 2011

Und diese fangen auch schon sehr gut an: Weihnachtsfeier in der Nassovia.

Da ich neu im Verein bin, fiel das Los darüber einen Bericht zuschreiben ganz schnell auf mich. Ich zitiere: „Johanna du bist Neu, Du schreibst!“  – Somit war das erledigt =).

Bevor wir zur Eissporthalle düsen konnten, trafen wir uns alle im Kraftraum, um den Vorraum für unser bevorstehendes Fest, vorzubereiten.

Anschließend fuhren wir, mit Bus und Bahn, zur Eissporthalle. Bei frostigen Temperaturen bewegten wir uns, der eine mehr der andere weniger graziös, auf der außen Eisfläche. Hungrig und gut gelaunt fuhren wir, nach ca. 2 Stunden, zur Nassovia zurück, um dort unser Weihnachtsfest fortzuführen.

Herr Moll und Herr Eichfelder erwarteten uns und überreichten uns eine Nassovia Wollmütze. Jan Dzietko bekam für seine Unterstützung als Trainer ein großes Dankeschön und eine Nassovia Regenjacke. Mehr als 20 hungrige Mäuler stürzten sich anschließend auf das reichhaltige Büffet, wo für jeden Geschmack etwas dabei war. In einer lustigen Runde ging der Abend langsam vorbei.

Im Namen aller Jugendlicher möchte ich mich ganz herzlich bei Nicole Thiel und Niko Heilmann für dieses tolle Fest bedanken und freue mich schon auf die nächsten Feste in der Nassovia.

Eure Johanna

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