Hessenmeisterschaften 2014

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Am Samstag den 4. Oktober haben wir, die Jugendgruppe der Nassovia Höchst, uns früh morgens am Bootshaus getroffen um über das Wochenende auf die hessischen Landesmeisterschaften 2014 in Eschwege zu fahren. Das erste Rennen des Tages hatte ich, und zwar den Vorlauf des Leichtgewichts-Einers A, den ich gewonnen hatte. Als nächstes waren Maike Stanischewski und Vivien Leutz im Riemenzweier A dran, sie konnten sich leider jedoch nicht gegen ihre Konkurrentinnen aus Hanau behaupten und verpassten somit die Goldmedaille. Viel Zeit zum Regenerieren blieb zwischen diesem und ihrem nächsten Rennen nicht, denn schon 3 Stunden später mussten sie in einer Renngemeinschaft im Doppelvierer wieder aufs Wasser. In dem 3-Boote-Feld kamen sie als Vize-Hessenmeisterinnen ins Ziel. Kurz darauf fand mein Finallauf im Einer statt, in dem auch ich als Vize-Hessenmeister über die Ziellinie ruderte. Zu guter Letzt durften nach langem Warten Johannes Steinbach und Björn Stanischewski im leichten Doppelzweier B an den Start und gewannen diese Bootsklasse mit sehr großem Abstand zu ihren Gegnern. Nachdem die beiden Hessenmeister geehrt wurden ging der erfolgreiche Tag, an dem die Sonne strahlte und nochmal sommerliche Temperaturen aufkamen, auch schon zu Ende und nach einem leckeren Abendessen in der Eschweger Altstadt gingen wir alle schon früh schlafen um am nächsten Tag wieder fit an die Regattastrecke im Werratal zu kommen.

An dem Sonntag verschoben sich zuallererst alle Rennen um ein und halb Stunden da der dichte Nebel das Befahren der Rennstrecke unmöglich machte. Als das Wetter wieder in Ordnung war begann Johannes Steinbach im Leichtgewichts-Einer B unseren zweiten Renntag. In seinem Vorlauf konnte er sich gut durchsetzen und gewann diesen. Kurz darauf starteten die am Morgen angereisten Jungs Robin Mylaparampil, Cedric Tischler, Jonas Gelsen, Julian Eggert, und Steuermann Liam Tischler im Doppelvierer der 12- und 13-Jährigen. Das Rennen haben sie gut gemeistert und konnten sich den zweiten Platz sichern. Während die einen noch bei der Siegerehrung waren fuhren die anderen schon weitere Rennen. Denn Maike und Vivien waren dann schon im Riemenvierer A in einer Renngemeinschaft mit Limburg auf der Strecke und sie wurden nach einem packenden Rennen gegen Hanau Hessenmeisterinnen. Als nächstes überquerten Johannes, Björn, Robin Strahl aus Limburg und ich im Leichtgewichts-Doppelvierers A nach einem harten Kampf gegen das Boot aus Großauheim und Gießen als Erster die Ziellinie. Etwas unter Zeitdruck mussten Björn und ich im Doppelzweier A und Johannes Steinbach im Einer nach der Siegerehrung direkt wieder aufs Wasser um unser jeweiliges Finale auszufahren. Björn und ich wurden nach einem spannenden Rennen in dem wir unsere Gegner dank eines früh angesetzten Endspurts hinter uns ließen Hessenmeister. Johannes kam nach einem ebenfalls hart umkämpften Rennen mit 0,20 Sekunden hinter dem Sieger als Zweiter ins Ziel. In dem darauffolgenden Rennen war die Nassovia natürlich wieder vertreten, nämlich mit Maike und Vivien im Doppelzweier A. In dem Finale wurden sie Vierte.

Nachdem alle Boote verladen waren konnten wir auch schon unsere Rückreise antreten und kamen alle ziemlich erschöpft im Verein an.

Unsere Trainerin Christina Schott war sehr zufrieden mit unseren Leistungen und guten Platzierungen. Nun bereitet sie uns auf die Langstrecke in Mannheim die Mitte November stattfindet vor.

 

Jean-Baptiste Monnet

Oh Themse, Du launisches Geschöpf – oder: wo bleibt die Flut?

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Man sollte meinen, dass die Veranstalter der Langstreckenregatta Head of the River Race in London jahrzehntelange Erfahrung haben sollten, was die Zeiten, genauer die Ge-Zeiten angeht. Als Hintergrund sei gesagt, dass Ebbe und Flut der Nordsee die Fließrichtung der Themse so stark beeinflussen, dass bei Flut die Themse „bergauf“ fließt; genauer: gedrückt wird. Dies ist auch der Grund, weshalb bei den Rennen für die offene Klasse samstags die Flut abgewartet wird. Die Startzeit variiert also von Jahr zu Jahr, damit die Boote zügig von Putney nach Mortlake/Chiswick mit Strömung rudern können. Sonntags, bei den Altersgruppen-Ruderern, kann die Fahrt auch mal in die andere Richtung gehen. Da die Startzeit am Vormittag liegen soll, wird je nach Gezeitenstand die Ruderrichtung angepasst.

Der Streckenabschnitt, den wir als Nieder/Höchster Renngemeinschaft schon so manches Mal gerudert sind, war natürlich der gleiche. Aber, es gab für uns dieses Jahr einen großen Unterschied. Wir hatten einen hervorragenden Startplatz mit der Nummer 34. Im Feld der Mastersruderer, die in London sonntags auf die Strecke gehen, hätte das die Basis für eine gute, bis sehr gute Zeit sein können. Die Mannschaft war zwar neu zusammengesetzt, aber wir hatten im Training in den verschiedensten Kombinationen schon zusammengesessen und trauten uns Einiges zu. Alles gut so weit, Aufreihung der Boote bei bestem Wetter, die Strömung noch abfließend in normaler Fließrichtung der Themse. Dann allmählicher Wechsel, wir trieben in Wartestellung bereits leicht „hoch“. Dann ein Antreiben der Umpire, der Schiedsrichter, sich zu sortieren, man müsse zügig starten, weil die Wasserbehörde auf Freigabe des Flusses für die Schifffahrt dränge. Also Vorbereitung, zügiges Anfahren, Schlagzahl erhöhen, mit voller Fahrt auf die Strecke, lange Schläge, Schlagzahl wie gewohnt hoch, ein Boot überholt, kurz vor der Ziellinie nach einem ewig erscheinenden „Schlussspurt“ noch zwei Boote beinahe abgefangen. Spurt bis zum sogenannten Pole, der Marke, die auch beim Rennen Oxford-Cambridge die Ziellinie markiert. Glückliches Anlegen, Zuprosten, gut gelaunte Renn-Nachbesprechung.

Diese positive Grundstimmung wurde dann allerdings etwas getrübt, als die Rennergebnisse so langsam bekannt wurden. Boote mit niedriger Startnummern und früh gestartet landeten fast ausnahmslos zeitlich weit hinter Booten mit späterer Startzeit (und höheren Startnummern). Wir erklären uns da so: die Strömung hatte noch nicht die volle Kraft entwickelt, als wir und die Boote mit ähnlichen Startnummern auf die Strecke gingen. Allerdings gab es wohl dreiste Ortskundige, die einfach nicht als Startnummer 1 gestartet sind, sondern z.B. als 189-zigestes Boot, mit Superzeit. Ähnlich auch z.B. Startnummer 33. Wir hatten sie am Start vermisst, sie hätten vor uns starten sollen. Aber sie waren zu dem Zeitpunkt unauffindbar, sind wesentlich später gestartet und haben am Ende auch eine deutlich bessere Zeit errudert. Dann wirkte die volle Kraft der Flut und gab den Booten einen wahnsinnigen Schub. Sicher, auch damit muss man umgehen und diese Druckverhältnisse beherrschen. Wir hatten uns das allerdings auch zugetraut und sind – zumindest aus eigener Beurteilung – unter unseren Ergebniserwartungen geblieben. Dieses Mal waren es nicht Wind und Wellen, sondern eine Fehleinschätzung der Strömungsverhältnisse durch das Organisationsteam. Wie gesagt, Gezeitenkalender gibt es seit Jahrhunderten, Erfahrung mit der Regatta seit Jahrzehnten.

Besteht die Möglichkeit auf Ungleichbehandlung hinzuweisen? Wahrscheinlich ja, aber würde man Etwas erreichen? Eher nicht…wie sagte Stefan nach dem Rennen: „Sei’s drum, haben wir nächstes mal halt mehr Boote vor uns zum Überholen.“

Was bleibt also einer Rudermannschaft in England im ruderverrückten Londoner Westen? Richtig: der Pub. Wir sind ja immer bemüht, neben dem Sportlichen auch etwas Kulturelles von unserem Besuch in London mitzunehmen. Das haben wir, wie man von verantwortungsbewussten, reifen Erwachsenen erwarten kann.

Beim Wochenende in London dabei waren die Ruderer, siehe Bildunterschrift, und einige Groupies. Darunter fachkundige Ruderer wie Gisi Taeuber, Christine Glitsch, Steffi Ravens und Udo Hennig – der leider den Weg ins Boot aus gesundheitlichen Gründen nicht schafft, sowie unser Freund und Organisator Martin Clark. Er war es, der Unterkunft, Rahmenprogramm und Boot für uns klar machte. Ein Dank der Ruderer geht an unser Begleitteam, das uns hervorragend unterstützte.

Rüdiger Dingeldey

 

Kreisblatt Artikel:http://www.kreisblatt.de/sport/main-taunus-kreis/Vom-Main-auf-die-Themse;art800,823212

E-cup Frankfurt 2014

Beim letzten Rennen des Jahres blieben die Ruder der Nassovia Höchst auf dem Trockenen. Denn alljährlich findet im Dezember der Frankfurter Ruder-Ergometer-Wettkampf statt. Die Nassovia Höchst startete in diesem Jahr mit so vielen Sportlern wie noch in keinem Jahr zu vor. Und auch im letzten Rennen waren die Sportler auf den virtuellen 2000 Metern erfolgreich!

Marcel Lüsser, Jean Monnet, Christopher Schaumlöffel und Alexander Schott gewannen den hart umkämpften und prestigereichen Männer-Vierer (Offene Klasse). Hierzu musste jeder der vier Nassoven 500 Meter rudern, danach wurden die Zeiten addiert. Mit nur 1,5 Sekunden Vorsprung erkämpften sich die Höchster den Sieg gegen die vier Mannen aus Frankfurt Fechenheim.

Lobenswert ist auch die Leistung des Höchsters Robin Mylaparampil. Der Leibnizschüler konnte im Rennen der 14 Jährigen Jungen ein tolles Rennen fahren und ergatterte einen der vorderen Plätze. Auch Jonas Gelsen und Cedric Tischler konnten in der Altersklasse der 14 Jährigen Jungs ihre Leistung zeigen und behaupteten sich im vorderen Mittelfeld gegen die süddeutsche Konkurrenz.

Die B-Juniorin (15-16 Jahre) Katja Burau konnte in ihrem Rennen ihr Können beweisen und konnte sich sehr gut mit den Besten ihrer Klasse messen. Auch Kiara Ehbrecht, die nur eine Sekunde langsamer war als Burau, konnte ihre gute Trainingsleistung unter Beweis stellen. Erfreulich ist auch das sehr gute Ergebnis von Katharina Kohler und Ann-Sophie Schmitt. Hervorzuheben ist, dass Schmitt erst seit zwei Monaten rudert.

Bei den A-Junioren ging es mit spannenden Rennen weiter. Am erfolgreichsten für die Nassovia Höchst schnitten Johannes Steinbach, Jean Monnet und Björn Stanischewski ab, die eine neue persönliche Bestzeit erruderten.

Nassovias Chef-Trainerin, Christina Schott, erhiehlt als erfolgreiche Trainerin des Jahres 2014 noch ein kleines Dankesch n vom Hessichen Ruderverband. "Der Verein ist froh jemanden wie Christina für diese Stelle gewonnen zu haben!", sagt Bruder und Sportvorstand Alexander Schott! Christina Schott war selbst mehrfache hessische Meisterin und erruderte zudem eine Silbermedaille auf den Deutschen Meisterschaften. Die Lehramts-Studentin war zu ihrer aktiven Zeit im Nachwuchskader des Deutschen Ruderverbands. "Sie bringt sehr viel Erfahrung mit und ist bestens vernetzt im Sport.", so Alexander Schott.

Für die Höchster Athelten geht es nun ins Langlauftrainingslager. Hier werden sie ihre Grundlagenausdauer ausbauen und sich mental auf die Rennen im nächsten Frühjahr vorbereiten.

Eierfahrt 2014

Was für die Parteien der politische Aschermittwoch ist, ist für die Ruderinnen und Ruderer am Mittelrhein und darüber hinaus die so genannte Eierfahrt. Traditionell am 2. Sonntag im Januar treffen sich die Aktiven aus den teilnehmenden Vereinen in den Bootshallen und Sälen der Bootshäuser eines gastgebenden Vereins, um sich ein gutes Ruderjahr zu wünschen und alte Geschichten etc. aus den vergangenen Jahren zu erzählen. Diesmal also Bingen. Für uns als westlichster Frankfurter Verein eine besondere Herausforderung die Nassovenfahne über 26 Main- und 33 Rheinkilometer bis dicht vor das Binger Loch zu rudern.

Da die Gesamtstrecke, mit einer gewünschten Ankunftszeit in Bingen von ca. 11 Uhr nicht an einem Tag zu schaffen war, machten wir (Susann, Dagmar, Christian und Michael) uns also bereits am Vortag der Veranstaltung den 11.01. mit der Maingold auf die 1. Etappe nach Biebrich. Unterstützt wurden wir von Christof einem Ruderer der Rudergesellschaft Wi-Biebrich. Dort sollte das Boot über Nacht liegen bleiben, um dann am Sonntag im Korso mit den Booten der Vereine zwischen Mainz und Geisenheim zum Eieressen nach Bingen zu rudern. Kurz nach dem Start in Höchst hörte es auch wie vorhergesagt auf zu regnen und die Regenklamotten konnten bereits vor der Höchster Altstadt ausgezogen und eingepackt werden. Das Boot lief gut, 5 Ruderer ziehen halt doch mehr als vier, die noch einen Steuermann durch die Gegend schleppen müssen. Gerade richtig warm geworden, kamen wir nach knapp 50 Minuten in Eddersheim an. Der 1. Anruf beim Schleusenwärter machte wenig Hoffnung auf ein schnelles Durchschleusen, sodass als Alternative die Sportbootschleuse in Betracht kam. Falsch gedacht: „Bootsschleuse gesperrt“ stand auf dem Hinweisschild, das wir allerdings erst nach dem Fehlversuch an der kleinen Schleuse entdeckten. Also doch die Großschleuse. Pech für uns, dass aufgrund von Bauarbeiten nur eine Schleusenkammer zur Verfügung stand und lebhafter Schiffsverkehr uns in die Warteschleife schickte. Endlich, nach knapp 2 Stunden (in Worten: zwei Stunden!) waren wir an der Reihe, völlig durchgefroren und leicht genervt konnten wir zusammen mit einem Hotelschiff die Fahrt in Richtung Flörsheim fortsetzen. Eigentlich war hier eine längere Mittagspause geplant, jetzt blieb nur noch Zeit für einen kurzen Boxenstop, einen heißen Kaffee oder Tee und ein Stück Kuchen. Dafür ging die 2. Schleusung in Kostheim problemlos über die Bühne: Rein, runter, raus. So hatten wir uns das auch in Eddersheim vorgestellt. Mit der flammend rot untergehenden Sonne erreichten wir gerade noch rechtzeitig den Bootssteg in Biebrich nach 33 Gesamtkilometer auf Main und Rhein.

Treffpunkt zur Eierfahrt nach Bingen um 8:30 Uhr bei der RGWB. Trotz lebhaften Aktivitäten am Bootssteg schafften wir es als 3. Boot auf Wasser. Diesmal mit der Besetzung Dominik, Sabine, Dagmar, Susann und Michael. Bei Sonne, pittoresken Nebelfetzen überm Wasser und absolut glattem Wasser starteten wir um 9.10 Uhr bei guter Sicht mit 6 Booten der RGWB in Richtung Bingen. Schnell schlossen die ersten Boote der Mainzer Vereine auf und eine lange Kette von Vierern, Dreiern, Skull- und Riemenbooten machte sich auf die Strecke. Wieder lief es gut, auch der etwas dichter werdende Nebel zwischen Schierstein und Eltville konnte uns nicht aufhalten. Noch war die Sicht gut, das andere Ufer und die wenigen Schiffe deutlich zu erkennen. Und als das Wetter bei Eltville dann wieder vollständig aufklarte, konnte das Rudern auf dem Rhein nicht schöner sein. Dann, wie aus dem Nichts in Höhe von Winkel: Nebel, Dick Supp,Waschküche. Kurz vor Geisenheim stoppte die WaschPo mit einem Boot den Ausflug der Ruderboote. Offenbar informiert über den Massenauftrieb an Ruderbooten, wurden wir Alle auf die Gefährlichkeit der Fahrrinnenquerung bei diesen Sichtverhältnissen hingewiesen und freundlich aber bestimmt gebeten beim WSV Geisenheim, oder im Hafen Rüdesheim anzulegen und auf bessere Sicht zu warten. Und somit strandeten ca. 10 – 12 Boote beim WSV Geisenheim. Vorschläge wie, die WaSchPo kann uns ja Alle nach Bingen pendeln, oder zumindest die Eier und Glühwein nach Geisenheim bringen, wurden leider ignoriert. Nach einer ¾ Stunde nutzten 3 flinke Boote eine Nebellücke die Gelegenheit und setzten schnell auf die „eebsch Seit`“ über, bevor sich erneut eine noch dichtere Nebelbank wie im Gruselfilm wieder vor die Sonne schob. Als dann nach einer Stunde Wartezeit das Polizeiboot empfahl abzubrechen, die Sicht in Bingen würde nur 30 – 50 m betragen, war die Messe endgültig gelesen und die Rudertour zu Ende. Während einige Ruderer ganz aufgaben und mit dem Zug wieder Richtung Wiesbaden fuhren, war bei uns die Lust auf Glühwein, harte Eier und Brezel dennoch ungebrochen und so machten wir uns kurz entschlossen zu Fuß auf den Weg nach Rüdesheim um mit der Fähre überzusetzen. Es kam wie es kommen musste: Kaum eine Viertelstunde zu Fuß unterwegs, löste sich der Nebel endgültig auf und es schienen 7 Sonnen am Himmel. Pech gehabt. Trotz der widrigen Umstände war der Saal bei der BRG rappelvoll und die Stimmung bestens. Ein cholesterin- und alkoholhaltiges Ende der Eierfahrt 2014 nahm seinen Lauf.

Jetzt war noch die Rückholung der Maingold zu organisieren. Netterweise erklärten sich die alten Herren der RGWB bereit ihre Boote inklusive der Maingold von Geisenheim nach Biebrich zu holen. Blieb also nur noch die Strecke Biebrich nach Höchst. Auf der Straße mit Hänger, oder auf dem Wasser? Wir ware uns einig, ein Boot gehört aufs Wasser!! Und es gab sie tatsächlich, genug Verrückte, die mal 33 km bergauf rudern wollten! Es stellten sich also am darauf folgenden Sonntag der Herausforderung: Martin, Dagmar, Susann und Michael, unterstützt von Gert (RGWB). Diesmal stimmte Wetter (trocken), Sicht (klar) und Schleusenzeiten (kurz), sodass wir nach einer ausgiebigen Mittagspause in Flörsheim und 4 Stunden Netto-Ruderzeit mit dicken Oberschenkeln nach 33 km wieder am heimischen Bootssteg anlegten.

86 Km geruderte Flusskilometer auf Main und Rhein

430 geruderte Mannschaftskilometer im Boot

360 gefahrene Autobahnkilometer zum Mannschaftstransport

Insgesamt 9 Ruderinnen und Ruderer aus 2 Vereinen

Ca. 1.000 hartgekochte Eier, 300 Liter Glühwein und 400 Brezel

Michael

Glänzender Auftritt

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Einmal Gold, einmal Bronze und dazu starke Platzierungen: Die Talente bestätigten bei den Titelkämpfen des Deutschen Ruder-Verbandes in Brandenburg die hervorragende Jugendarbeit der Nassovia Höchst. Björn Stanischewski holte sich im Junior-B-Wettbewerb (15 und 16 Jahre) im Vierer mit Steuermann über 1500 Meter den Titel, Vivien Leutz und Maike Stanischewski saßen in dem Achter, der bei den Juniorinnen A (17 und 18 Jahre) über 2000 Meter als Dritter über die Ziellinie fuhr. „Aber nicht nur die Medaillen, sondern auch die herausragenden Leistungen und Platzierungen zählen bei einer solchen Meisterschaft“, sagte der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Dingeldey, der in der kleinen Feierstunde im Vereinsheim bei Schnittchen für alle und Sekt für die Erwachsenen auch die Platzierungen von Jean-Baptiste Monnet im Einer der Junioren A (10.) und von Johannes Steinbach im Zweiter der Juniorenklasse B (4.) würdigte.

„Wir haben noch einiges vor mit unserer Jugend – wenn sie denn will“, sagte Dingeldey und machte auch kein Geheimnis daraus, dass er „hochgradig stolz“ auf die Leistungen der Talente ist – besonders angesichts der Tatsache, dass Rudern ein extrem zeitaufwendiger Sport sei. Sechs Tage Training pro Woche, vor den Regatten sogar siebenmal, und dazu die Schule: Diesen Alltag müsse ein Nachwuchsruderer erst einmal „unter einen Hut bringen“ (Dingeldey). „Da muss man schon sehr organisiert sein. Aber das viele Training ist auch nötig, wenn man nicht nur hinterher fahren möchte“, weiß der Vereinsvorsitzende. Auch die Jungen müssten zudem stark auf Ernährung und Gewicht achten. „Das macht uns schon sehr stolz, dass sie so diszipliniert und auch noch erfolgreich sind“, sagte Dingeldey.

Anteil am Erfolg hat auch Christina Schott. Mit ihr hat Nassovia Höchst eine selbst sehr erfahrene und erfolgreich für den Verein geruderte Sportlerin als Jugendtrainerin. Nachdem sie zuerst dem ehemaligen Trainer Olaf Moll nur assistierte, übernahm sie vor der Saison das Kommando. „Das ist meine erste Saison als Trainerin und es war gleich so erfolgreich“, freut sich die junge Übungsleiterin. „Ziel war es, alle ins Finale zu bringen; ob ins große A-Finale oder ins kleinere B-Finale. Und das hat geklappt.“ Das Jahr kann sogar noch erfolgreicher werden. Ende September sind die hessischen Meisterschaften, denen Schott und ihre Schützlinge nach den jüngsten Erfolgen zuversichtlich entgegenblicken können.

Was den Reiz des Ruderns ausmacht? Darauf hat Jugendvertreter Jean-Baptiste Monnet eine Anwort: „Ich denke, das Gemeinschaftsgefühl. Nicht nur untereinander im Verein, sondern auch zu den Gegnern. Und die Belastung an der Obergrenze zu halten, um dann eine Medaille zu gewinnen.“ Ihm wie auch Maike und Björn Stanischewski – deren Mutter im Nassovia-Vorstand engagiert ist – wurde die Liebe zum Rudern sozusagen in die Wiege gelegt. Weil sein Opa im Verein gerudert habe, sei er schon als Kind immer dabei gewesen. Sollte es sich anbieten, möchte der angehende Abiturient auch über die Schule hinaus auf Leistungsniveau erfolgreich rudern. Mit Platz zehn bei den deutschen Meisterschaften hat er die Messlatte für den Erfolg selbst gelegt.

Quelle: http://www.kreisblatt.de/sport/main-taunus-kreis/Glaenzender-Auftritt;art800,924673

Lesen Sie auch: http://www.kreisblatt.de/sport/frankfurt/Germania-Nachwuchs-rudert-ganz-vorne-mit;art701,925239

Ruderclub Nassovia Höchst begrüßt Staatsminister Wintermeyer

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Das Strahlen der spätsommerlichen Sonne setzte sich auf den Gesichtern der Nassovia Jugend fort als Staatsminister Axel Wintermeyer und Landtagsabgeordneter Uwe Serke beim Ruderclub vorbeikamen. Beide hatten es sich nicht nehmen lassen, den Weg von Wiesbaden an den Main auf sich zu nehmen, um eine Spende zu überreichen. Herr Wintermeyer zeigte sich sehr interessiert an den sportlichen Erfolgen der jugendlichen Ruderer, die in diesem Jahr in unterschiedlichen Altersgruppen Deutsche Meistertitel, zweite, dritte und vierte Plätze aufweisen konnten. Es interessierte ihn aber auch, aus welchen Orten die Sportler kommen und wie sie Schule und intensives Training miteinander verbinden. Rüdiger Dingeldey, Vorsitzender des Vereins, und Trainerin Christina Schott nahmen die Spende von Herrn Wintermeyer mit einem großen Dankeschön entgegen und versprachen, diese zukunftsweisend für den Wettkampfsport der Ruderinnen und Ruderer einzusetzen. Teures Bootsmaterial, Trainingslager und Meldegelder seien eine nicht unerhebliche Belastung des Vereinsbudgets, daher sei jeder Euro willkommen, um eben genau diese notwendigen Ausgaben zu ermöglichen. So gab es also viele strahlende Gesichter. An diesem tollen Spätsommertag erfreute sich Axel Wintermeyer an einer disziplinierten und engagierten Jugend und dankte dem Verein für sein ehrenamtliches Engagement für die Jugend. Die jungen Ruderer mit Trainerin und Vereinsvorsitzendem strahlten ebenfalls und waren stolz, dass der zeitliche und sportliche Einsatz, Wille und Erfolg, gewürdigt wurden. Mit einem dreifachen Hipp-Hipp-Hurra wurden Axel Wintermeyer und Uwe Serke verabschiedet. Für den Herbst diesen Jahres stehen noch einige Regattateilnahmen auf dem Programm sowie das traditionelle Abrudern am 12.10.2014. (Rüdiger Dingeldey)

auch unter: http://www.kreisblatt.de/lokales/main-taunus-kreis/Staatsminister-besucht-Nassovia;art676,1041614

U15-Nachwuchs der Ruderer auf Bundesebene erfolgreich

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Am vergangenen Wochenende fand im brandenburgischen Rüdersdorf der 46. Bundeswettbewerb im Jungen-und-Mädchen-Rudern statt. Dies ist die deutsche Meisterschaft der jüngsten Ruderer, an der die erfolgreichsten Kinder und Jugendliche aus allen 16 Bundesländern teilnehmen und einer der Höhepunkte im Ruderkalender.

Auf dem Bundeswettbewerb treten die 11 bis 14 Jahre alten Teilnehmer zwei Mal auf dem Wasser in ihren jeweiligen Boots- und Gewichtsklassen nach Alterstufen getrennt gegeneinander an. Sie absolvieren dabei freitags ein Langstreckenrennen über 3000 m und sonntags eine Kurzstrecke über 1000 m. Am Tag dazwischen finden sportliche Zusatzwettbewerbe im Ländervergleichswettkampf statt.

Auch in diesem Jahr war der Ruderclub Nassovia Höchst auf der Regatta vertreten, da sich die Nachwuchsruderer Jonas Gelsen und Cedric Tischler auf dem vorhergehenden Landesentscheid in Kassel im leichten Doppelzweier des Jahrgangs 2001 durch eine gute Leistung erstmalig für die Rennen auf Bundesebene qualifizieren konnten.

Die Nassovenruderer hatten sich intensiv auf den Wettkampf vorbereitet und im Vorfeld vier Mal pro Woche auf dem Main trainiert. Jonas Gelsen (Schlagplatz) hatte bereits im Vorjahr erfolgreich einige Regatten auf Landesebene bestritten, Cedric Tischler (Bugplatz) jedoch absolviert derzeit seine erste Saison im Wettkampfsport. Ihre Rennen waren zudem mit 22 Booten aus nahezu allen Bundesländern stark besetzt. Daher war nicht klar, wie sie sich auf Bundesebene würden durchsetzen können und waren vor den Starts entsprechend angespannt.

Im ersten Rennen über die lange Distanz kamen beide trotz enorm hoher Temperaturen, Gegenwind und ungewohnt welliger Wasserbedingungen auf dem Rüdersdorfer Kalksee gut vom Start weg und fanden schnell in einen sehr effektiven Streckenschlag. Dadurch konnten sie im Feld der gruppenweise hintereinander gestarteten Boote nicht nur das vorausfahrende Boot überholen sondern auch die nachfolgende unmittelbare Konkurrenz auf Distanz halten. Auch eine zwischenzeitlich durchzuführende Wende führten sie souverän und ohne Zeitverlust durch. Die Zeitauswertung nach dem Zieleinlauf ergab einen 2. Platz und somit eine Silbermedaille in ihrer Startgruppe sowie einen 10. Platz in ihrem Gesamtrennen.

Nachdem sich die Nassoven Freitags also im vorderen Mittelfeld festsetzen konnten, gingen sie dann sonntags in der Gruppe der zweitschnellsten Boote, dem B-Finale, erneut an den Start. Hier wurden die Boote nicht mehr hintereinander, sondern in der Gruppe nebeneinander gestartet. Dabei erwischten Jonas und Cedric einen schlechten Start und fuhren dem Feld zunächst etwas hinterher. Sie waren dann gezwungen in der ersten Streckenhälfte eine Aufholjagd nach den anderen Booten zu starten. Nach Absolvieren der halben Distanz holten sie das Hauptfeld wieder ein und konnten sich mit einem kleinen Zwischenspurt auf Platz zwei vorarbeiten. Dann kam allerdings ein Konkurrenzboot, nämlich das Boot aus dem ebenfalls hessischen Wiesbaden-Biebrich, in einem furiosen Endspurt von hinten noch einmal gefährlich nah auf. Durch das Ansetzen eines eigenen Schlussspurts konnten die Höchster ihren Vorsprung knapp halten und kamen in einem Fotofinish mit einem Vorsprung von 0,9 Sekunden als Zweite über die Ziellinie. So konnten sie sich am Schluss eines erfolgreichen Wochenendes erneut am Siegersteg eine Silbermedaille verleihen lassen.

Mit einem insgesamt 8. Platz in ihrem Rennen haben Jonas Gelsen und Cedric Tischler eine sehr gute und konstante Leistung gezeigt und damit ihren enormen Trainingseifer gerechtfertigt. Im nächsten Jahr haben sie vom Alter her die Möglichkeit noch einmal auf dem Bundeswettbewerb anzutreten und können dabei auch auf den diesjährigen Erfahrungen aufbauen.

Zuvor finden im Herbst jedoch die nächsten Wettkämpfe und die hessischen Landesmeisterschaften statt. Der Erfolg von Rüdersdorf hat ihnen beiden und auch den anderen Nachwuchsruderern des Vereins gezeigt, wie viel Spaß und Erfolg man aus dem Rudersport ziehen kann und wird ihnen sicherlich ein großer Motivationsschub für die Zukunft sein.

Dominik Schenkel

 

Kreisblattartikel: http://www.kreisblatt.de/sport/main-taunus-kreis/Gelsen-Tischler-holen-Silber;art800,933167

Baltic Cup

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Nach einer erfolgreichen Saison hatte meine Trainerin noch eine Überraschung für mich. Ich wurde vom Deutschen Ruderverband für den Baltic Cup nominiert. Das ist ein Wettkampf der U189 Nationalmannschaften der Ostseeanrainerstaaten.

Dafür ging es zuerst im August für eine Woche ins Trainingslager nach Breisach. Dort lernte ich meine Viererpartnerinnen aus Dorsten und Dresden kennen. Da wir alle etwa 1,80 m groß sind, harmonierten wir nach dem Trainingslager sowohl auf dem Wasser als auch privat sehr gut.

Am 24. September fing es dann über Berlin nach Kopenhagen zum Baltic Cup. Nach einer langen Fahrt haben wir am Freitag in Kopenhagen noch mal auf der Strecke trainiert um die Regattastrecke kennenzulernen.

Am Samstag war dann unser erstes Rennen über 2000m. Nach einem guten Start lagen wir gleich in Führung. Diesen Vorsprung bauten wir im Laufe des Rennens auf 8 Sekunden aus. So erhielten wir am Siegersteg die Goldmedaille vor Dänemark und Estland. Motiviert durch unseren Sieg am Vortag, gingen wir am zweiten Tag über 500m an den Start. Dieses Mal lagen wir nach dem Start nicht vorne. Nach einem schweren Rennen konnten wir aber auch am zweiten Regattatag den Sieg erringen.

Meine erste Regatta im Nationaltrikot was also ein voller Erfolg.

Maike Stanischewski

Kreisblattartikel: https://www.kreisblatt.de/sport/main-taunus-kreis/Zwei-tolle-Erfolge-fuer-Maike-Stanischewski;art800,1068587

Christine’s Weinkeller erfolgreich gefüllt – Masters bei Bocksbeutelregatta in Würzburg

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Mitte Oktober findet alljährlich die 4,5 km Langstrecke in Würzburg statt. In diesem Jahr fiel die Regatta auf das erste Wochenende der Herbstferien und freitags im Radio war von mehreren Mega-Staus zu hören. Da auch wir schon einmal vier Stunden nach Würzburg gebraucht haben, machten wir uns alle früh auf den Weg und waren ganz enttäuscht, als die Autobahn entgegen unserer Erwartungen total leer war. In Würzburg erwartete uns anfangs kühles Wetter. Die Sonne hatte aber noch Kraft und so wurde es gegen Mittag ein richtig schöner Herbsttag.

Als erstes gingen Bernd Ravens, Martin Wolters, Stefan Ehrhard und Rüdiger Dingeldey im MM 4x- D an den Start. Sie mussten ihre Startzeit vorverlegen, da es sonst zu einem Konflikt mit dem für nachmittags geplanten Achterrennen gekommen wäre. Daher ruderten sie ohne ihre Gegner in 14:33 über die Strecke und mussten bis zur Siegerehrung warten, was ihre Zeit wert war.

Zur Trainingsgruppe gehört auch Gisi Taeuber, die mit ihrer Partnerin Anette Löffler aus Leipzig im MW 2x D an den Start ging. Da in diesem Rennen keine Gegnerinnen gemeldet hatten, mussten sie gegen eine vom Veranstalter festgelegte Zeitvorgabe von 17:40 Min. antreten. Diese unterboten die beiden deutlich und erreichten die Ziellinie nach 16:48 Min.

Den Nachmittag läuteten Wolfgang Becker und Sascha Ravens im MM 2x B ein. Da sie die beiden vor ihnen gestarteten Gegner nach ca. 3 km eingefangen hatten, ließen sie es am Ende etwas ruhiger angehen, um ein paar Körner für den Achter zu sparen. Sie gewannen das Rennen in 14:25 Min. vor Koblenz (15:07 Min.) und München (15:40 Min.). Ebenso erfolgreich fuhren Christian Fuchs und Martin Monshausen ihr Rennen im Doppelzweier der Masters. Nach einem Auftaktrennen vor einigen Wochen in Bernkastel konnte die Lernerfahrung von dort in Würzburg im zweiten gemeinsamen Rennen umgesetzt werden. In einer Zeit von 15:16 erreichten sie den Sieg in der Altersgruppe C und behaupteten sich gegen vier weitere Boote. Christian hatte zuvor mit Dagmar Hübner und Martin als Steuermann sowie Ruderkameradin Hilde Flach und ihrem Mann Detlev Jantz aus Ludwigshafen ein Gig-Vierer-Rennen gefahren. Dort lag man mit vier Sekunden Abstand auf dem zweiten Platz. Auch Dagmar hatte einen Doppelstart, als sie mit Hilde im Doppelzweier auf die Rennstrecke ging. Sie hatten keinen Gegner in der Altersgruppe E, haben aber die Vorgabezeit leider knapp verfehlt.

Am späten Nachmittag starteten Wolfgang und Sascha schließlich zusammen mit Thomas Ruprecht (Mannheim), Martin, Rüdiger, Bernd, Deddy, Stefan und Steuerfrau Gisi im MM 8+ D. Ein gemeinsames Training im Achter war dieses Jahr leider kaum möglich, oft war man im Training nur zu siebt und musste sich auf Kleinboote verteilen. Umso erfreulicher war es, wie gut der Achter lief und dass das Rennen in 13:26 Min. vor einer Renngemeinschaft aus Baden-Württemberg (13:40 Min.), Aschaffenburg (13:53 Min.), Ingolstadt (14:33 Min.) und Münster (14:36 Min.) gewonnen werden konnte.

Nachdem alle Boote wieder verladen waren, ging es zur Siegerehrung. Hier erfuhren Bernd, Martin, Stefan und Rüdiger, dass sie im Doppelvierer 3. geworden waren, 10 Sekunden hinter zwei zeitgleichen und offenbar gleich starken Booten aus Magdeburg und München. Danach begann das Einsammeln von Radaddelchen und Bocksbeutel Weinflaschen für die anderen Rennen. Da nicht alle der hier siegreichen Ruderer von RC Nassovia Höchst und RG Nied Freunde des fränkischen Weins sind, wurden Christine (Frau von Deddy) immer mehr Flaschen vor die Füße gestellt, die sie dankend annahm. Wir denken der Weinkeller ist nun gut gefüllt und der Vorrat reicht bis zum nächsten Jahr, wenn es uns hoffentlich wieder gelingt, den einen oder anderen Bocksbeutel zu gewinnen.

(Sascha Ravens, Rüdiger Dingeldey)

Olaf Moll – erfolgreicher Trainer des RC Nassovia Höchst macht sich auf

Nach gut zwanzig Jahren im Rhein-Main-Gebiet hat Trainer Olaf Moll entschieden sich räumlich dahin zu verändern, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte – nach Mecklenburg Vorpommern. Olaf Moll teilte sein bisheriges Leben so ein: zwanzig Jahre Kindheit, Schule, Jugend und erfolgreiche Sportlerzeiten in Mecklenburg Vorpommern, zwanzig Jahre erfolgreicher Sportler und Rudertrainer in Berlin, dann der Wechsel nach Frankfurt mit beruflicher Neuorientierung und Übernahme des Traineramtes beim RC Nassovia Höchst 1881.  Olaf hatte sein Leben also mehrfach umgekrempelt und bereitet sich jetzt wieder auf eine neue Phase vor.

Damals gab es viele unterstützende Helfer als Olaf Moll beruflich den Neueinstieg bei der damaligen Dresdner Bank in Frankfurt fand und sportlich von der Nassovia verpflichtet werden konnte. Der damalige Vereinsvorsitzende Eberhard Eichfelder erinnert sich gern, wie man dem neuen Trainer anfangs noch die Lebenserfahrungen im Trainingsbetrieb der DDR anmerkte und die Umstellung auf eine ganz anders erzogene Jugend geübt werden musste. Das gelang allerdings dank der schon bald freundschaftlichen Verbundenheit mit dem Vorstand schnell, so dass die Trainingsruderer, die auf seine Vorstellungen von Fordern und Fördern eingingen, bald die höchsten sportlichen Weihen auf Landes- und Bundesebene, ja sogar auf internationaler Ebene erreichen konnten.

Der Vorstand des RC Nassovia Höchst hatte die aktiven Sportler, Eltern, Altvorstand, Vorsitzenden Ältestenrat, alle Fahrwarte und einige Gäste zur Verabschiedung ins Restaurant des Bootshauses eingeladen. Die Medaillensammler der vergangenen Jahre Simon Gawlik, Malte Zapfs – beide derzeit in den USA tätig – sowie Lukas Linden – derzeit in Freising zum Studium – konnten bei dieser Verabschiedungsfeier leider nicht anwesend sein. Sie hatten jedoch in Briefen an den jetztigen Vereinsvorsitzenden Rüdiger Dingeldey, ihre Verbundenheit und Dankbarkeit zum Ausdruck gemacht. Olaf Moll hatte sie nicht nur auf sportlicher Ebene weit gebracht, er hatte sie auch charakterlich geformt. Das wurde unisono so berichtet, so Rüdiger Dingeldey aus den Briefen zitierend. Dabei hatten sehr formelle Dinge wie das "Siezen" und eine gewisse Autorität der engen Verbundenheit zwischen Trainer und Ruderer überhaupt keinen Abbruch getan. Alle Ruderer unseres nun scheidenden Trainers – nicht nur die drei namentlich genannten, sondern auch die nachfolgenden Jugendlichen – haben sich immer so gut vorbereitet gefühlt, so dass sie im Rennen die beste Leistung abrufen konnten. Sie konnten sich auf den Trainingsaufbau, auf die eigene Leistungsfähigkeit und auf den Rat ihres Trainers verlassen. Die Vorgabe "fahr Dein Rennen" konnten sie immer gut umsetzen und entsprechend zuversichtlich und zufriedenstellend die Rennen gestalten.

Olaf Moll, ein Schweiger außerhalb des Motorbootes, macht kein großes Aufhebens, nicht im Sport, nicht im sonstigen Umfeld. Olaf war gut in den Verein integriert. Er überblickte nicht nur aufgrund seiner

Körpergröße schnell alle Situationen. Die etwas rauhe Schale verbarg einen gefühlvollen, sensiblen Kern. Dies merkte auch Vorsitzender Rüdiger Dingeldey in seiner Dankesrede an. Zuletzt nicht nur als

Trainer, sondern auch als Sportvorsitzender tätig, war Olaf Moll ihm ein guter Berater in Situationen im Vereinsleben, bei denen man einen mitdenkenden, klar differenzierenden Vorstandskollegen gut gebrauchen kann.

Dankesworte kamen auch vom Jugendvorsitzenden Jean-Baptiste Monnet, der für die Wettkampfsportler sprach und ein Foto der Trainingsmannschaft sowie ein XXL Sweatshirt in Vereinsfarben überreichte. Olafs Volleyball Sportkameraden bedankten sich in einer separaten Feier. Der Vorstand hat über Vorstandskollegen Muck Meder einen Braeburn-Apfelbaum übergeben, als Erinnerung an die Äppelwoi-Gegend. Auf dass, das gute Gewächs auch in Mecklenburg-Vorpommern seine Früchte tragen wird. Die zurückbleibenden Nassoven werden das Wachstum des Baums im Rahmen von bereits geplanten Besuchen kontrollieren kommen. Die Trainingsruderer werden demnächst von Christina Schott auf die Wettkampfsaison vorbereitet.

Mit den besten Wünschen für ein gutes Gelingen bei den Vorhaben der nächsten Monate verabschiedeten sich die Vereinsmitglieder von ihrem liebgewonnen Trainer. Olaf Moll wiederum bedankte sich – viele Augenpaare im Raum hatten eine etwas erhöhte Feuchte – und wünschte dem Verein und den Wettkampfruderen alles Gute für die kommende Saison.