Wanderfahrt mal anders, aber doch schön!

Diesmal war Fronleichnam Anfang September. Einige Jahrzehnte war eine Wanderfahrt am Fronleichnamswochenende fester Programmpunkt im Jahresverlauf der Klicke von Vereinsmitgliedern, zu der auch ich mich zugehörig fühle. Main, Neckar und Mosel waren viele Jahre die Gewässer, auf denen „schwerbeladene“ Ruderboote die Farben der Nassovia vertreten haben. Vor einigen Jahren entwickelte sich die Idee, es müsse nicht genau der Termin sein. Wir waren inzwischen fast alle Rentner und da hat man ja auch zu anderen Gelegenheiten Zeit. Und außerdem, Rudern muss es nun auch nicht unbedingt sein. So entwickelten sich Reiseaktionen, die zwar von uns immer noch Wanderfahrt genannt werden und wurden, die aber meist aus Beisammensein und Spaß haben besteht. Gern erinnere ich mich an die Fahrten nach Hersbruck, Krün und Dülmen zu den wilden Pferden. 2209Vogesen

Dieses Jahr hatte Hans Moosbrugger uns in sein Haus in Omegoutte in den Vogesen eingeladen. So machten sich am 1. Sept. Eberhard, Hans, Michael, Rolf und ich auf den Weg in die in diesen heißen Sommertagen doch überraschend grüne Bergwelt Ostfrankreichs. Ein bisschen treibt eineN schon der Gedanke um, wie wenige geblieben sind an teilnehmenden Ruderkameraden. Denen, die nicht mitfahren wollten, sage ich, ihr habt was verpasst. Das Schönste war, es ging auch ohne großes Programm. Jeder machte, wozu er Lust hatte. Trotzdem habe ich in meinem Buch nur wenige Seiten gelesen, es ging eben viel Zeit mit dem „weisst du noch“ drauf. Es gab vorzügliches Essen, von Hans zubereitet. Die Gespräche drehten sich um alte Zeiten, Fußball „die Eintracht ist ja zur Zeit so gut“ und leider auch um Krankheiten. Kleine Dinge waren plötzlich wichtig. Ein Schwarm Hornissen hatte sich im Giebel des Hauses angesiedelt und begrüßte uns mit heftigem Gebrumme. Eine hat mich gestochen, heftige allergische Reaktion war die Folge und hat mich einige Tage beschäftigt. Ein besonders Highlight war der prächtige nächtliche Sternenhimmel über den dunklen Waldeshöhen. Was soll ich sagen, ich hätte noch ein paar Tage bleiben können. Kleidung hatte ich genug dabei.
Dann kam die Rückfahrt, die sich zum negativen Höhepunkt der Fahrt entwickelte. Ein umgestürzter Tanklaster vor dem Frankfurter Kreuz verlängerte die Fahrt um einige Stunden, wir standen im Stau. Am Hauptbahnhof angekommen bekam ich eine Zugverbindung, bei der wäre ich um ein Uhr zu Hause gewesen. 9 Minuten Umsteigezeit in Düsseldorf reichten nicht, da die Bahn an diesem Tag den Zug vom Gleis 9 fahren ließ. Im Reiseplan angegeben war Gleis 20. Ich habe dann 4 Stunden in Essen auf dem Bahnhof verbracht und war dann morgens um 7.00 Uhr zu Hause. Bis auf die Rückfahrt war es ein schönes Ereignis (eine interessante Wanderfahrt). Lieber Hans, vielen Dank für deine Gastfreundschaft. Hoffentlich gibt es im nächsten Jahr eine ähnliche Fahrt, es muss ja nicht zu Fronleichnam sein (Wolfgang Preuß)