Pritsche

Ein neuer Steg für Ruderer und Federvieh  02.09.2009

Das Höchster Kreisblatt berichtet am 2.9.:

Nach 40 Jahren hat die alte Pritsche vom RC Nassovia am Mainufer ausgedient.Die neue ist auch im Winter benutzbar.

60 000 Euro ist der neue Weg ins Ruderboot teuer.Finanziert wurde er vom Verein, Spenden und der Stadt.Bei einem Sommerfest wurde der neue Steg eingeweiht.

Der Ruder-Club Nassovia Höchst kann künftig seine Boote leichter zu Wasser lassen:Die Ruderer haben mit einem Sommerfest ihren neuen Steg am Mainufer eingeweiht.Einige Sportler hatten bereits im Training ihre Boote über die neue Pritsche ins Wasser gebracht.Die anderen Vereinsmitglieder konnten sich nun beim Fest von der Stabilität der Konstruktion überzeugen.

Den neuen Steg konnte der Verein gut gebrauchen, denn das alte Modell war seit 40 Jahren in Gebrauch."Wir hatten damals Ingenieure im Verein, die die Pritsche selbst entwerfen konnten",erzählte Vorstandsmitglied Dirk Stanischewski.In den vergangenen Jahren flickten die Vereinsmitglieder regelmäßig rostige Stellen.

Zuletzt scheuerte die alte Pritsche jedoch auf dem Sand, der sich darunter gesammelt hatte.Also gründete der Verein einen "Pritschenausschuss", der verschiedene Angebote einholteund sich um die nötigen Genehmigungen bei den zuständigen Ämtern bemühte.Rund 60 000 Euro hat es den Verein gekostet, die neue Pritsche anzuschaffen.Aus den Rücklagen und dem aktuellen Budget konnte der Ruderclub nur einen Teil der Ausgaben decken.Spenden der Mitglieder und ein Zuschuss der Stadt halfen weiter.

Im Juli war es dann so weit: Ein Kran ließ die Teile des Steges zu Wasser.Bei der Gelegenheit wechselte auch die alte Pritsche den Besitzer.Über eine Internetauktion wurde ein Abnehmer gefunden, der den betagten Steg für den symbolischen Betragvon einem Euro übernahm. Die alte Pritsche soll jetzt an einem Weiher im Vogelsberg noch ihren Zweck erfüllen. Der neue Steg des Ruder-Clubs reicht weiter in den Main hinein.Im Gegensatz zum Vorgängermodell kann die neue Konstruktion das ganze Jahr über im Wasser bleiben.Bisher musste man sich im Winter mit einer provisorischen "Notpritsche" behelfen,die aus einer alten Tür oder der Bodenplatte einer mobilen Bühne bestand.

Gerade für die Leistungssportler ist das Training im Winter nun bequemer.Unter den 280 Vereinsmitgliedern sind auch zahlreiche Breitensportler,die vor allem im Sommer auf dem Main unterwegs sind. "Ich hoffe, dass der neue Steg jetzt viel genutzt wird",sagte Nassovia-Vorsitzender Eberhard Eichfelder.

Es waren jedoch nicht nur die Vereinsruderer, die den neuen Steg ausprobierten:"Enten und Gänse finden die Pritsche auch gut", hat Stanischweski beobachtet.Die Tiere hätten den Steg als neuen Liegeplatz entdeckt und hinterließen darauf nun einigen Dreck.Da müssten die Ruderer künftig aufpassen, wo sie auf dem Weg zum Wasser hintreten.

Kühkopf

Rund um den Kühkopf 2009   11.6.2009

– 23 windige Kilometer auf Neu- und Altrhein

Für diejenigen, die die Region Kühkopf noch nicht so gut kennen:Der Kühkopf ist ein Naturschutzgebiet.Das Luftbild zeigt eine Art Insel im hessischen Ried,eingerahmt von einem Altrheinarm und dem Rhein.Dieser Altrhein lockt Ruderer und andere Wassersportler an.Viele enge Windungen und eine absolute Ruhe vor Zivilisationslärm machen das Rudern auf diesem Abschnitt zu einem wahren Vergnügen. Diese Ruhe und Unberührheit erlauben es auch, dass viele Tiere, hauptsächlich Vögel, hier paradiesische Zustände vorfinden. Kürzlich war zu lesen, dass auf dem Kühkopf auch wieder Sumpfschildkröten ausgewildert werden. Schutz und gute Bedingungen also für Flora und Fauna. Es gibt aber auch noch andere fliegende Tiere dort. Die gefürchteten Schnacken waren allerdings dieses Jahr vom Winde verweht.

Immer an Fronleichnam ist es mit der Idylle und der Ruhe dahin, da peitschen Ruderer angefeuert von den Motivationskommandos der Steuerleute mit ihren schnittigen Booten und Hackebeilen durchs sonst wenig bewegte Wasser. Das Bootshaus des Veranstalters RC Neptun Darmstadt liegt bei Kilometer 8,5 des insgesamt 16,8 km langen Altrheinarmes um den Kühkopf. Nach dem Start am Bootshaus geht es zunächst (alt-)rheinabwärts auf den Rundkurs zur Nordspitze, die bei km 473,9 des Neu-Rheines liegt. Gegen die Strömung von Gevatter Rhein geht es ?bergauf?. Die erneute Einfahrt in den Altrhein erfolgt bei km 468,3. In Abhängigkeit von den Strömungsverhältnissen wird man geradezu in den Altrhein hineingesogen, so auch dieses Jahr.

?Zwischen km 7,4 und der Mündung an der ‚Nordspitze‘ fließt der Altrhein gemächlich in einem breiten Bett mit langen Geraden dahin, ideal für Trainingsfahrten? soweit das Zitat von der Webseite des RC Neptun Darmstadt. Aber dieses Jahr, sei es Folge des Klimawandels oder der Schafskälte, die gesamte Strecke war eine einzige Kraftausdauerübung. Wind, Wellen, Strömung ? alles vom Feinsten. Das ist es, was man als Ruderer so liebt, wovon man den Lieben daheim gern erzählt und absolut kein Verständnis erfährt. Der Zeigefinger mancher Zuhörer geht reflexartig zur Schläfe und tippt mehrmals daran.

Zusätzlich hatten wir, Wolfgang Becker, Rüdiger Dingeldey, Stefan Ehrhard und Deddy Glitsch mit unserer erfahrenen Steuerfrau Katerina Chrysalidis, eine Besonderheit zu meistern. Wir reisten ohne Boot an, nur die Skulls hatten wir dabei. Wie dann aber an einer Regatta teilnehmen? Dank der Kontakte zu RC Neptun konnten wir uns dort ein Boot leihen, legten die in Nassovenfarben gestrichenen Skulls ein, und hinaus ging es in den Kampf gegen die Elemente. Windböen, Strömung und Wellen konnten dem Boot, das nicht nur Titanic hieß, sondern auch den Eindruck machte, dass es Eisberge versenken könnte, nicht viel anhaben. Die Elemente machten uns deutlich, dass Rudern mit Wasser zu tun hat, in der freien Natur ausgeübt wird und, dass es sich um Sport handelt. Wir klammerten uns an den Glauben, dass auch diesmal die 23 km zu bewältigen sein würden. Aber, ehrlich gesagt, es war nicht nur die körperliche Anstrengung, sondern auch eine mentale Prüfung zu bestehen. Abschließend können wir sagen, wir sind gestärkt aus dieser Prüfung hervorgegangen: Schnellstes Boot überhaupt und schnellster Vierer nach Berücksichtigung der Altersboni. Unsere große Bewunderung gilt allerdings auch der Leistung der Einer- und Zweierfahrer, die mehr oder minder auf sich gestellt, die Strecke ebenfalls in hervorragenden Zeiten bewältigt haben. Dem RC Neptun Darmstadt Dank für seine ungewöhnliche, familiäre und gut organisierte Regatta. (RD)

Ergebnisse und Fotos unter www.rcn-darmstadt.de

Rüdiger

Jugendmeisterschaft

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Nassovia erfolgreich auf der Deutschen Jugendmeisterschaft 2009   28.6.2009

Alle teilnehmenden Aktiven der Nassovia hatten bei der diesjaehrigen Deutschen Juniorenmeisterschaft das Finale erreicht. Dies war in vollen Feldern keine Selbstverstaendlichkeit, bspw. mussten sich Lukas Linden (JM 1x A) und Malte Zopfs (JM 1x A LG) gegen 22 bzw. 17 weitere Mitbewerber für das Finale qualifizieren. Somit war schon das Erreichen des Finales ein Erfolg.

Am heutigen Finaltag war dann zuerst Lukas Linden an der Reihe. In einem spannenden Rennen konnte sich Lukas, trotz gesundheitlichem Handicaps, einen guten 5. Platz errudern.

Direkt im Rennen danach ruderte Sarah Maywald im Zweier ohne mit ihrer Partnerin vom FRV Freiweg auf den undankbaren vierten Platz – sehr knapp hinter den Drittplatzierten.

Der kroenende Abschluss der Jugendmeisterschaft aus Sicht der Nassovia gelang Malte Zopfs dann im leichten Einer. In einem extrem packenden Rennen konnte er sich am Ende mit einem sehr guten zweiten Platz die Silbermedallie sichern.

Herzlichen Glueckwunsch an alle Aktiven und an Trainer Olaf Moll!

[D.Rosenberger]

Horr

HORR ein Bauch Beine Po Ausflug nach London   22.3.2009

Veni vidi vici, wenigstens beinahe.Die Veteranengruppe Wolfgang Becker, Martin Clark, Rüdiger Dingeldey,Stefan Ehrhard, Detlef Glitsch, Udo Hennig, Bernd Ravens ergänzt um Carl, einen Vereinskameraden von Martin aus York, sowie Kati Chrysalidis traten beim Veterans HORR an.Das Head of the River Race auf der Themse in London ist sicher eines der imposantesten Achterrennen der Welt – und wir waren dabei.

Samstags tummelten sich deutlich über 400 Achter auf dem Wasser und gingen – wohlgeordnet von den Wasser-Marshalls – an den Start. Dieses Rennen konnte der mit derzeit aktiven Spitzen-Skullern aus aller Welt besetzte Achter in einer Zeit von rund 17 min für sich entscheiden.Sonntags, dem Tag, an dem die Älteren – und die Mannschaften, die samstags keinen Startplatz mehr bekommen haben – starten, waren es noch knapp 180 Boote, die auf die Strecke gingen.

Bei frühlingshaftem, gänzlich untypischem Englandwetter, genossen wir die beiden Tage in London. Samstags noch mit Zuschauen, Trainingsfahrt und Sight-Seeing beschäftigt, waren wir sonntags selbst aktiv. Das Leihboot aus York war uns trotz anfänglicher Skepsis wie auf dem Leib geschnitten, wir passten den Innenhebel der Riemen den Strömungs- und Windverhältnissen an und schossen mit Schlagzahlen nie unter 33 über die Strecke. Wir katapultierten uns mit Startnummer 47 auf den insgesamt 9. Platz in der Gesamtwertung (von 180) und auf den zweiten Platz in unserer Altersgruppe C. Unterwegs steuerte uns Kati in Ideallinie über die Strecke. Diese wurde nur mal kurz verlassen, wenn wir ein Boot überholten. We didn’t cut the corner and stayed near to the banks – ganz, wie Martin es vorgegeben hatte. Nur 30 Sekunden hinter den Youngsters der Altersgruppe A und 14 Sekunden hinter dem 1. in unserer Altersgruppe.

Bei der zu rudernden Strecke handelt es sich im Übrigen um die gleiche Strecke, die kommendes Wochenende auch beim THE Boot Race, DEM Rennen zwischen den Universitätsmannschaften von Oxford und Cambridge gerudert wird. Dank der von Ebbe und Flut geprägten Strömung geht die Strecke schnell vorüber. Für uns blieb die Zeit bei 20:12 stehen. Auch im übertragenen Sinn blieb für uns die Zeit stehen. Wir verbrachten ein rundum gelungenes Wochenende, bei dem wir mit uns, unserer Leistung und dem Reisearrangement zufrieden waren.

Ach ja: Bauch – für einen schönen Bauch viel gegessen und Pind und Pitcher Bier genossen; Beine – dieselben trainiert und in Form gebracht durch viele, viele gelaufene Kilometer in London; Po – gerudert und wartend platt gesessen. So einen Event wiederholen wir gerne. Nach dem Head ist vor dem Head.

(Rüdiger Dingeldey)

Die Ergebnisse stehen beim Vesta RC.