Langstrecke Dortmund: Gelsen siegt auf dem Ergo und im Einer

überzeugte in Dortmund im Einer und auf dem Ergometer: Jonas Gelsen; Foto: meinruderbild.de

Wie immer waren es zwei harte Tage für die besten deutschen Ruderinnen und Ruderer. Die Dortmunder Langstrecke ist der traditionelle Leistungstest der Elite zum Einstieg in die Saison, die heuer olympisch ist. Bei der zentralen DRV-Kaderüberprüfung mussten die Sportlerinnen und Sportler am Samstag 2000 Meter auf dem Ergometer absolvieren. Am Sonntag ruderten sie dann bei äußerst eisigen Temperaturen, aber immerhin mit ein bisschen Sonne und ohne Niederschläge 6000 Meter auf dem Dortmund-Ems-Kanal.

Cheftrainerin Brigitte Bielig zog ein positives Gesamtfazit. „Durchgängig war in allen Disziplingruppen zu erkennen, dass die physiologische Seite wichtiger genommen wird als noch vor einem Jahr.                                  
Auf den Ergos wurde um jede Sekunde gekämpft. Man muss aber auch sagen, dass die Bootsleistungen nicht alle gelungen waren.“ Bielig freute sich, dass die kurzfristig angeordnete Maskenpflicht in den Räumen des Dortmunder Ruderzentrums mit großem Verständnis angenommen worden war. Gastgeber RC Hansa Dortmund sorgte für die gewohnt gute Organisation. 

Mit Follert ist zu rechnen
Aus dem Kreis der Kandidaten für den Deutschland-Achter zeigte Laurits Follert, dass er in seiner langen Pause wegen eines Bandscheibenvorfalls nichts an Kraft eingebüßt hat. Er war auf dem Ergometer der schnellste Riemer und ließ anderntags auf der Langstrecke mit Rang fünf im Einer aufhorchen, den er wegen personeller Ausfälle statt des Zweiers ohne fahren musste.   

Im Männer-Einer über die 6000 Meter setzte sich Jonas Gelsen mit 22:36 Minuten und deutlichen 17 Sekunden Vorsprung auf seinen derzeitigen Doppelzweier-Partner Marc Weber durch. Für Gelsen war damit der Doppelsieg perfekt, denn auch den Ergometer-Test über 2000 Meter am Vortag hatte er vor Weber gewonnen. Dabei lieferte er mit 5:47 Minuten auch die Bestzeit des Tages im Ruderzentrum ab. „Das war schon sehr gut, was Jonas insgesamt gezeigt hat. Er hat sich auf dem Ergo wieder gesteigert und schien auch noch Reserven zu haben. Ein Lob hat sich aber auch Marc verdient“, sagte Brigitte Bielig. Einer-Weltmeister Oliver Zeidler hatte seinen Start abgesagt, ebenso wie Moritz Wolff. Max Appel musste erkrankt abbrechen, Tim-Ole Naske zog nach dem Ergo-Test zurück. Aus dem WM-Doppelvierer von Belgrad bestritt so nur Anton Finger beide Konkurrenzen. „Das war schon etwas enttäuschend“, sagte Bielig. Die U23-Akteure Ole Hanack, Paul Berghoff und Felix Heinrich boten sich mit ihren Leistungen in Dortmund als Alternativen im Männer-Skull an.

Ergebnisse im Auszug
Ergometer-Wettkampftest, 2000 m
Männer Riemen offen:
1. Laurits Follert (Crefelder RC) 5:50,2 Minuten, 2. Mattes Schönherr (RC Potsdam) 5:50,7, 3. Frederik Breuer (Bonner RG) 5:54,7, 4. Noah Anger (Ulmer RC Donau) 5:55,8, 5. Max John (ORC Rostock) 5:55,8.

Männer Skull Leicht: 1. Arno Gaus (Bonner RG) 6:07,6. 2. Jonathan Rommelmann (Crefelder RC) 6:20,4., 3. Moritz Marchardt (Stuttgarter RG) 6:13,1. 4. Tim Streib (RG Speyer) 6:16,5, 5. Oskar Kroglowski (Erster Kieler RC) 6:17,0. 

Männer Skull offen: 1. Jonas Gelsen (RC Nassovia Höchst) 5:47,0, 2. Marc Weber (Rudern und Sport Steinmühle) 5:50,8, 3. Ole Hanack (Hanauer RC Hassia) 5:52,9, 4. Paul Berghoff (SC Magdeburg)  5:57,1, 5. Felix Heinrich (RK Normannia) 5:58,0.

Frauen Riemen offen: 1. Lena Sarassa (Crefelder RC) 6:51,8, 2. Anna Härtl (Frankfurter RG Germania) 6:54,1, 3. Marie Sophie Zeidler (Donau-RC Ingolstadt) 6:54,3, 4. Tabea Kuhnert (DC Magdeburg) 6:54,4, 5. Alyssa Meyer (RC Tegel) 6:55,7.

Frauen Skull leicht: 1. Marion Reichardt (ARC Würzburg) 7:09,0, 2. Julia Tertünte (RV Münster), 7:15,2, 3. Johanna Reichardt (ARC Würzburg) 7:15,9, 4. Natalie Weber (Koblenzer RC Rhenania) 7:19,4, 5. Rebekka Falkenberg (Stralsunder RC) 7:20,0.

Frauen Skull offen: 1. Juliane Faralisch (Frankfurter RG Germania) 6:34,7, 2. Pia Greiten (Osnabrücker RV) 6:38,5, 3. Tabea Schendekehl (RC Hansa Dortmund) 6:40,1, 4. Frauke Hundeling (Deutscher RC Hannover) 6;42,2, 5. Leonie Menzel (RC Germania Düsseldorf) 6:43,9.

Para alle Klassen: 1. Valentin Luz (FRG Germania) 6:36,7, 2. Marc Lembeck 6:41,0, 3. Daniel Müller (beide RTHC Bayer Leverkusen) 6:42,9., 4. Jan Helmich (RC Hansa Dortmund) 6:52,7, 5. Moritz Hagen (RuS Steinmühle Marburg) 7:20,8.

Langstrecke, 6000 Meter
Männer-Zweier ohne:
1. Benedict Eggeling/Jasper Angl (RC Favorite Hammonia/RV Münster) 21:35 Minuten, 2. Wolf Niclas Schröder/Marc Kamann (RU Arkona Berlin/Der Hamburger und Germania RC) 21:38, 3. Olaf Roggensack/Mattes Schönherr (RC Tegel/RC Potsdam) 21:42, 4. Hannes Ocik/Max John (Schweriner RG/ORC Rostock) 21:43, 5. Malte Grossmann/Frederik Breuer (RC Favorite Hammonia/Bonner RG)  21:53.

Männer-Einer: 1. Jonas Gelsen (Nassovia Höchst) 22:36, 2. Marc Weber (Rudern und Sport Steinmühle) 22:53, 3. Paul Berghoff (SC Magdeburg) 23:06, 4. Jakob Geyer (Berliner RC) 23:11, 5. Laurits Follert (Crefelder RC) 23:25.