Mastermannschaft beim Basel Head – Achterrennen erfolgreich

Es ist früh am Samstag, dem 14.11.2015, als sich die Ruderer der Renngemeinschaft aus Ruderern von RC Nassovia Höchst und RG Nied auf den Weg machen. Wieder steht eine große und für uns wichtige Regatta vor uns. Endlich wieder Rennboot, endlich wieder Achter. Leider hatte es im Vorfeld wenige Möglichkeiten gegeben, mit der geplanten Rennmannschaft zu trainieren. Zu viele andere berufliche Termine, gesundheitliche Einschränkungen – acht Ruderer plus Steuermann/frau – das ist wirklich eine „challenge“, diese fürs Training und fürs Rennen zusammenzubekommen.

Im Folgenden wird die Whatsapp Kommunikation – mehr oder weniger geistreich, teils beruhigend, teils aufgeregt wiedergegeben, die sich ergeben hat. Es wurde mit zwei Fahrzeugen und dem Unternehmen Zukunft, der Deutschen Bahn, gefahren. Allein das pünktlich loskommen, kann eine Herausforderung sein. Eine gewisse Zensur hat beim folgenden Text stattgefunden. Hier kommunizieren folgende Ruderer des Achters miteinander: Wolfgang Becker, Detlef Glitsch (der bedauert, nicht Teil der Whatsapp-Gruppe zu sein), Rüdiger Dingeldey (alle RC Nassovia) und Sascha und Bernd Ravens, Gisi Ravens-Taeuber, Martin Wolters, Michael Schulz (alle RG Nied) und Falk Ahnert (Kassel, ehemals RC Nassovia Höchst). Weitere Teilnehmer der Konversation sind Stefan Ehrhard, Carsten Brzeski sowie Konstantin Drews und Thomas Ruprecht aus unserer Trainingsgruppe.

14.11.2015, 5:42 – Sascha Ravens: Michael? Wo bist du?

14.11.2015, 5:56 – Bernd RAVENS: Na komplett?

14.11.2015, 6:05 – Wolfgang Becker Dr.: Klar. Unterwegs. Sind schon fast da…

14.11.2015, 6:05 – Gisi Gisela Täuber:??

14.11.2015, 6:16 –Falk: Im Zug.

14.11.2015, 7:07 – Stefan EHRHARD (aus dem Urlaub in Südafrika): Wünsche Euch viel Spaß und Erfolg in Basel??

14.11.2015, 7:24 – Bernd RAVENS: Danke und euch bei der Nashornfotojagt…?

14.11.2015, 7:36 – Konstantin Drews: Keep on trucking! Rolling home! Auf geht’s, forza!

14.11.2015, 8:39 –Falk: Nach kleinem Zwischensprint den Zug nach Basel in Mannheim erreicht. Ich komme dann direkt zu p2 an der dreirosenbrücke.

14.11.2015, 10:16 – Falk: Kurz vor Basel. Seid ihr schon da?

14.11.2015, 10:25 – Wolfgang Becker Dr.: Boot ist aufgeriggert, wenn wir frühstücken gehen lotsen wir Dich dahin.

14.11.2015, 10:27 – Falk: Was für ein Service! Wie kann ich das nur wieder gut machen?

14.11.2015, 10:37 – Wolfgang Becker Dr.: Na bist Du angekommen?

14.11.2015, 10:40 –Falk: Laufe zu euch 10 min

Hier ist die Whatsapp Kommunikation für ca 5 Stunden unterbrochen, in denen gefrühstückt, gewartet, geschwätzt, umgezogen und vorbereitet wird. Außerdem natürlich gibt es ein Rennen, das sehr gut für uns verläuft. Wir starten als zweites Boot und können uns dem vor uns gestarteten Boot von Rheinfelden bis zur Wende annähern. Deddy zieht unbeirrt vom sonstigen Geschehen seinen Schlag mit der angepeilten Frequenz durch, die Mannschaft folgt und bringt das Boot zum Laufen. Seine nach dem Rennen geäußerte Zufriedenheit ist Musik in den Ohren der Mannschaft.

Allerdings – jetzt kommt der nicht so schöne Teil der Rennberichterstattung – läuft das nach uns gestartete Boot aus Zürich stark auf uns auf. An der Wende gelingt es uns, wieder ein paar Meter rauszuholen. So ein zum richtigen Zeitpunkt gesetzter Krebs kann einen Achter deutlich schneller um die Kurve bringen als bei der herkömmlichen Wendemethode. Doch eine Überholung durch das Boot auf dem Rückweg lässt sich nicht verhindern. Aber, beim Versuch Widerstand zu leisten, nähern wir uns noch mehr dem Rheinfelder Boot an. Im Ziel sind wir ganz dicht dran. Unserer Einschätzung nach sind wir zweitschnellstes Boot geworden. Bleiben aber vorsichtig, mit unseren Glücksgefühlen, weil wir ja nicht alle anderen 16 Boote im Blick haben konnten. Wir sind auf einem sogenannten Head-Race. Und das bedeutet, dass die Boote nicht gleichzeitig, sondern mit zeitlichem Abstand gestartet werden. Zwischen erstem und letztem Start bei 18 Booten in einer Kategorie können rund 6 Minuten liegen. Da ist ein Überblick für die Ruderer kaum möglich.

Nach Anlegen, Abriggern und Bootverladen dann aber geheimnisvolle Anrufe der Regattaleitung beim Teamkapitän Sascha und Steuerfrau Gisi mit den Worten: „haltet Euch mal bereit“. Und dann große Überraschung: erster Platz im Rennen der Masters (ohne Altersunterteilung) mit der zweitschnellsten geruderten Zeit. Das zeitlich schnellere Boot hatte eine 30 Sekunden Zeitstrafe erhalten und lag dann auf dem zweiten Platz hinter uns. Auch das ist Teil der Schweizer Art, eine Regatta zu organisieren. Perfekt organisiert und sehr konsequent im Umsetzen der erstellten und vorher mitgeteilten Regeln.

Zudem kommt, dass für das vergleichsweise hohe Startgeld aber auch etwas geboten wird. So erhielten alle teilnehmenden Mannschaften pro Ruderer ein Schlauchtuch, eine Mütze und sogar für die drei ersten Mannschaften Preisgelder in einer Höhe, so dass die Kosten oder ein Teil davon gedeckt werden konnten. Wir als Siegerteam bekamen zusätzlich noch jeder einen Baselhead Einteiler.

Anm. und Text von RüDi und SRav)