Nikolausvierer 2015

Wie der Name schon sagt, geht es um eine Regatta in Vierern, die immer Anfang Dezember ausgetragen wird. Wie immer organisiert das Ganze der Mainzer Ruderverein und wie immer versuchen wir, mindestens eine Mannschaft auf die Strecke zu schicken.

Die Originallänge der Strecke musste wie schon letztes Jahr wegen der Bauarbeiten an der Schiersteiner Brücke verlegt und (aus Sicht der Ruderer sicher begrüßenswert) verkürzt werden. So geht es dann ca. 2 km rheinabwärts bis kurz vor die Baustelle und dann noch wieder 1 km „bergauf“ gegen die Strömung, die für uns Mainverwöhnte dort ja einiges heftiger ist.

Wir hatten dort schon fast jedes Wetter, es lag schon frischer Schnee über 30 cm, es gab knackigen Frost oder so dichten Nebel, dass man nicht einmal mehr bis zum anderen Ufer schauen konnte. (Das war dann ein Schock damals, als dann urplötzlich jemand schrie: „Da ist die Wendeboje! …“). Dieses Jahr war der Klimawandel spürbar, es war ungewöhnlich mild, es gab fast keinen Wind, sogar die Sonne wollte anfangs mal vorbei schauen. Kaum waren dann die ersten Ruderer gestartet, zog eine Nebelbank durch, so dass die Veran­stalter lieber eine Unterbrechung der Rennen verkündeten, um niemanden zu gefährden.

Das war nun blöd für unsere ersten beiden Boote: Zum einen die Renngemeinschaft Nied-Nassovia im Mixed-Doppelvierer mit Hubert Stamm, Hans-Jürgen Hanke, Sabine Wieczorek und Dagmar Hübner, gesteuert von unserer Stammsteuerfrau Franziska Berghofer und zum anderen der Männer-Doppelvierer mit den „jungen Alten“ aus Nied mit Steuerfrau Jennifer Stefani und Martin Monshausen als Ersatzmann aus der Nassovia. Beide waren gerade unterwegs zum Start, als die Unterbrechung verkündet wurde. Auf dem Wasser kam das natürlich nicht so einfach an, so dass beide Boote erst mal leicht angeschwitzt herumlagen und dann unverrichteter Dinge zum Bootsplatz zurück mussten. Durch die Pause verschoben sich alle Starts dann um etwa eine Stunde, als der Nebel dann soweit gelichtet war, dass man sicher alle potenziellen Hindernisse erkennen konnte.

Die „Jung-alten“ Nieder absolvierten ihr Rennen souverän, am Schluss waren sie Erste in ihrer Altersklasse. Im Mixed-Boot musste man sich eine ganze Weile mit einem Gegner herumärgern, der nicht einsehen wollte, dass ein langsameres Boot eigentlich weiter in die Strömung hinaus fahren sollte. Durch deren Drängeltaktik musste man den günstigen Kurs aufgeben und mühsam gegen den Strom an diesem langsameren Boot vorbei. Das kostete wertvolle Sekunden, so dass am Schluss der Sieg in der Altersklasse nur um 3 Sekunden verpasst wurde. Aber das gibt Hoffnungen für das nächste Jahr…

Für Dagmar war das Ganze dann „nur“ zum Aufwärmen, da sie danach noch in einem weiteren Mixed-Vierer antreten sollte. Hier ging es dann nach einer Verschnaufpause mit Kirsten und Dirk Stanischewski und Christian Fuchs (und natürlich der bewährten Steuerfrau Franziska) wieder auf die Strecke. Diese Mal gab es keine Behinderungen oder Gegner, die sich nicht überholen lassen wollten, so dass man mit einem strammen Schlag und strömungsgünstig über die Strecke kam. Hier reichte es mit einem 5 Sekunden Vorsprung dann auch für wieder den ersten Platz in der Altersklasse D.

Fehlen darf natürlich nicht der letzte Vierer mit Nassovenbeteiligung: Der Männer-Doppelvierer Nied-Nassovia der „Nicht ganz Alten“ unter anderem mit Stefan Ehrhard, Detlef Glitsch und wieder Jenni an den Steuerseilen. Auch hier gab es einen zweiten Platz in der Altersklasse.

Und zum Abschluss natürlich einen Glühwein, Kuchen vom leckeren Büffet, Bratwurst und den festen Vorsatz, im nächsten Jahr wieder so gut abzuschneiden!

Dirk Stanischewski