TL Berlin-Grünau – oder „Wie stark ist der Wind heute?“

Als am Samstag den 12. April für alle „normalen“ Schüler die Ferien begannen, waren wir Athleten der Nassovia (Björn, Johannes, Jean, Vivien, ich) schon wieder auf Achse – auf dem Weg ins Trainingslager. Nachdem um sieben alles da und abfahrbereit und der Hänger überprüft war geht es also los nach Berlin, genauer an die Regattastrecke in Berlin- Grünau. Nach ca. drei Stunden Fahrt ohne größerer Ereignisse, kein Stau und noch nicht einmal sonderlich viele Autos, treffen wir auf Leute die ihre Ferien genau so wie wir mit Training verbringen. Genauer gesagt den Hanauer Hänger, der dasselbe Ziel wie wir hatte. Ein Stückchen später kam dann auch noch der Limburger Hänger hinzu. Nachdem wir dann also nach gerade einmal fünfeinhalb Fahrtstunden bei unserem Ziel ankamen, hieß es dann gleich Boote aufriggern, damit wir an dem Tag noch eine kleine Einheit absolvieren konnten.

Damit wir uns vor dieser Einheit noch umziehen konnten, haben wir vorher noch unsere Zimmer bezogen. Wir drei Junioren A (Jean, Vivien, ich) hatten unsere Unterkunft innerhalb von weniger als 200m zu den Booten in den Regattahäusern und Rudervereinen, aber Björn und Johannes hatten da weniger Glück. Weil der Landesstrainer keine Betten mehr im Leistungszentrum bekommen hat, musste das Junior-B-Projekt in einem Hotel vier Kilometer weiter übernachten. Nicht das ein 4-Sterne-Hotel eine schlechte Unterkunft ist, aber da die Jungen den Weg vom Hotel hin und zurück mehr als dreimal täglich zurücklegten und nicht immer von Autos mitgenommen wurden ist das Hotel nicht unbedingt ein besseres Los als die Häuser an der Regattastrecke.

Wir Junioren A  gehen also nachmittags nochmal aufs Wasser und rudern ein paar Runden im Boiensystem der Regattastrecke, Björn und Johannes begannen bereits das Training in ihrem Projekt, sodass unsere Trainingsgruppe von fünf auf drei Sportler reduziert wurde. Es war auf dem See zwar nur ein leichter Wind und eher Flache Wellen, verglichen mit anderen Tagen, da wir aber von unserem Wasser verwöhnt waren, empfanden wir das Wasser dennoch als extrem. Bedingt durch den Mangel an Motorbooten und dem starken Mittagswind, aber auch durch die angesetzten mehreren Einheiten am Tag, haben wir also auch öfters morgens vor dem Frühstück trainiert. Da wir älteren Montagnachmittag frei hatten, sind wir nach Berlin gefahren und haben uns Sehenswürdigkeiten wie den Bundestag, das Brandenburger Tor und Schloss Bellevue angesehen.

Nach dreieinhalb Tagen relativ planmäßigem Training ist Kirsten Stanischewski, die uns auch hochgefahren und bis dahin trainiert hatte, zurück nach Frankfurt gefahren. Christina, unsere eigentliche Trainerin, kam erst Donnerstagabend, da sie noch in der Uni anwesend sein musste. Björn und Johannes haben eh in ihrem Projekt trainiert, daher mussten nur Jean, Vivien und ich uns einen Betreuer fürs rudern suchen – alleine rudern wäre nicht so effektiv und wegen der Wellen auch gefährlich gewesen. Der Landestrainer von Hessen hat uns in dieser Zeit trainiert, worüber wir sehr dankbar sind. Da wir Mittwochnachmittag alle frei hatten, haben wir uns getroffen und sind zusammen nach Berlin gefahren. Diesmal war unser Trip nach Berlin aber weniger eine Sightseeingtour. Es fing bereits damit an, dass wir in Berlin in eine zu Beginn über der Erde fahrende U-Bahn gestiegen sind, die bereits zwei Stationen später einen längeren Zwangsaufenthalt machen musste, da die Bahn qualmte und es sehr nach Rauch stank. Was da war wissen wir bis heute nicht. Am Donnerstagabend durften Vivien und ich auf Christina warten, da sie erst um 10Uhr abends ankam und bei uns mit ins Zimmer sollte. Die nächsten drei Tage gab es dann mehrere Einheiten und Belastungen nun mit unserer Trainerin. Nachdem wir älteren Ostermontagmorgen nach einer kurzen Einheit die Boote transportbereit verladen haben, ging es für uns los nach Hause. Das war um elf. Diverse Staus und Kilometer später sind wir zwölf Stunden später in Frankfurt angekommen.

Die Jüngeren, Björn und Johannes, sind mit dem Projekt noch bis Freitagmorgen in Berlin geblieben.

Maike Stanischewski