Rudern unter dem Eiffelturm

Während meiner Studienzeit in Paris hat mich die Seine als Fluss immer fasziniert. Viele Jahre später, nachdem ich das Rudern für mich entdeckt hatte, wollte ich diesen Fluss berudern, natürlich durch Paris. Diesen Wunsch haben mir (und sich) Dagmar Hübner, Martin Monshausen (beide Ruder-Club Nassovia Höchst), Lutz Besch und Thomas Schröder (beide Erster Kieler Ruder-Club) am 17.09.2017 erfüllt.

 

Die Vorgeschichte: Mit Thomas nahm ich 2014 an dem sogenannten Härtetest – einer Tagesfahrt von Schleswig nach Eckernförde an einem Tag – teil, mit Lutz 2016. Bei der letzten Fahrt kam die Idee auf, dass wir wieder etwas gemeinsam planen sollten, ich sprach von Paris und schon fingen die Planungen an. Man muss wissen, dass die Durchfahrt von Paris auf der Seine ganzjährig für Ruderboote gesperrt ist. Lediglich an einem Tag ist sie freigegeben. Dieser Tag ist die „Traversée de Paris“ (Durchfahrt von Paris), die der lokale Ruderverband, die Ligue d’Ile-de-France d’aviron, seit vielen Jahren organisiert. Interessierte finden weitere Information auf der Website (http://aviron-iledefrance.org/). Ausgeschrieben wird die Fahrt etwa fünf Monate vor dem Start. Die Anmeldung ist ausschließlich über die Website möglich. In sehr begrenzter Zahl stehen Mietboote zur Verfügung, die binnen weniger Stunden nach Eröffnung der Ausschreibung vergriffen sind – nach zwei erfolglosen Anläufen weiß ich das. In diesem Jahr habe ich rechtzeitig bei der Ligue d’Ile-de-France d’aviron nachgefragt, den Ausschreibungsbeginn erfahren und – nachdem die Ausschreibung zunächst unvollständig war (die Miet-Boote hatten gefehlt) – schließlich am 18.04. fünf Teilnehmer angemeldet und ein Boot angemietet. Die Teilnahmegebühr kann per Kreditkarte entrichtet werden – möglicherweise eine Anregung für deutsche Veranstaltungen – und man erhält dann eine Buchungsbestätigung mit Barcode, also alles sehr professionell.

 

Als Unterkunft haben wir uns auch im April ein Hausboot gemietet, das am Startpunkt der Fahrt, vor dem Parc Nautique de l’Ile de Monsieur, dem Sitz zweier Ruder- und mehrerer anderer Wassersportvereine, vor Anker lag. Die „Megalight II“ hat insgesamt vier Schlafräume und zwei Badezimmer – ist also eine wahre Nobelherberge für fünf Ruderer, die wir aus zeitlichen Gründen leider nicht in vollen Zügen genießen konnten. Wir waren uns aber einig: Schon die Übernachtung auf diesem Boot war die Reise wert – auch für die Kieler, die in der Concorde anreisen wollten, dann aber einen schlichten Airbus bekamen; die Frankfurter nahmen unspektakulär den ICE, der sie in drei Stunden und 42 Minuten nach Paris brachte.

 

Den Samstagnachmittag verbrachten wir mit der Registrierung vor Ort, der Entgegennahme unseres Bootes (und der Ergänzung von zwei fehlenden Fußriemen), der Begrüßung einer französischen Ruderkameradin aus Darmstadt und der (ausgiebigen) Inbesitznahme unseres Hausbootes, den Abend – wie soll es in Paris anders sein – mit kulinarischen Genüssen, und zwar in der Brasserie „Le Café du Commerce“, die 1921 eröffnet wurde und deren Art Deco-Einrichtung bis heute liebevoll gepflegt wird. Die Brasserie liegt im 15. Pariser Arrondissement und bietet einen guten Querschnitt der französischen Küche. Es war für jeden von uns etwas dabei.

 

Nach einer kurzen Nacht gab es Pain au Chocolat und Kaffee um 5.30 Uhr, blitzartiges Einsetzen der 217 Boote um 6.00 Uhr (wir waren die ersten auf dem Wasser), um 7.00 Uhr startete die Traversée – für französische Verhältnisse alles ungewohnt früh. Wir haben mit unserem angemieteten Boot eine gute Startposition an der Pont de Sèvres ergattern können. Von dort haben wir uns flussaufwärts von dem überwiegenden Teil der Boote deutlich abgesetzt.

 

Die Fahrt führte uns vorbei an Maison Radio France, der Freiheitsstatur (ja, auch Paris hat eine solche), dem Eiffelturm und Trocadéro, dem Grand Palais, dem Obelisken auf der Place de la Concorde, der Assemblée Nationale, dem Außenministerium, den Tuilerien und dem Louvre, dem Gerichtspalast und Notre Dame bis zum Quai Saint Bernard, dort wendeten wir und ruderten flussabwärts zurück.

 

Die insgesamt 28 Kilometer vergingen wie im Fluge. Gegen 10.00 Uhr war die Fahrt (leider) schon beendet. Nach Abriggern und Rückgabe des Mietbootes und Dusche auf dem Hausboot durften wir unser mitgebuchtes Mittagessen einnehmen: Paella, dazu eine Flasche Rotwein (pro Boot), anschließend Joghurt und Tarte aux Pommes, das alles in wirklich guter Qualität für 1000 Personen. Damit endete der offizielle Teil der Veranstaltung und wir waren zum Stadtbummel nach freiem Ermessen entlassen.

Lutz hatte uns vor dem Essen verlassen, um seine Tochter zu treffen, von Thomas verabschiedeten sich die Frankfurter in der Metrostation Franklin D. Roosevelt. Thomas und Lutz flogen um 18.00 Uhr ab Paris über Amsterdam zurück nach Hamburg. Die Frankfurter bestiegen nach einem ausgiebigen Stadtspaziergang bei bestem Wetter und einem letzten Kaffee um 17.10 Uhr den ICE zurück nach Frankfurt, wo der Ausflug um 21.00 Uhr endete.

 

Zusammenfassend halten wir fest: Die Fahrt nach und durch Paris war ein durchweg schönes Erlebnis. Sie ist (auch) rudertechnisch zu empfehlen. Die Ligue d’Ile-de-France d’aviron, die die Traversée perfekt organisiert und so den Ansturm der Ruderinnen und Ruderer aus aller Welt gemeistert hat, verdient großes Lob. Wir haben Lust, wieder (und länger) nach Paris zu kommen; das lohnt sich in jedem Falle – auch Ringelnatz wusste das:

 

Zwar nach einundzwanzig Bummeltagen

Ist noch nichts Erschöpfendes zu sagen

Über dies

Land Paris.

Auch was ich dir morgen angter nus

Glühend loben werde, prüfe du’s.

Christian Scholz

TAGESFAHRT NACH FLÖRSHEIM AM 06.08.2017

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Anstelle des üblichen Sonntagsruderns machten sich am Sonntag, den 06.08.2017, fünf Ruderwillige – Christina Schniedermeier, Dirk Ehbrecht, Ralf Trieder, David Kiss und Christian Scholz – auf, um nach Flörsheim zu rudern. Die „Maingold“ hatten wir fix zum Vierer mit Steuermann umgebaut, beladen und mit Flagge versehen. Los ging es pünktlich – wenn man von zwei Minuten Verzögerung wegen der Suche nach einem Schraubenschlüssel absieht, die auf mein Konto gehen – um 10.32 Uhr am Steg der Nassovia. Die ersten zehn Kilometer bis zur Schleuse vergingen wie im Fluge. Begleitet von einigen Schiffen und gekreuzt von den restlichen Sonntagsruderern, die ihr sonntägliches Pensum auf 20 Kilometer beschränkten, kamen wir an der Schleuse Eddersheim an. Noch kurz das vor der Sportbootschleuse liegende Polizeiboot umschiffen, dann Steuermannswechsel und Ausbringen des bisherigen Steuermannes David an Land – er versah den anschließenden Dienst als Schleusenmeister wahrhaft meisterlich. Ihn nach der Schleusung vor der umströmten Fischtreppe wieder an Bord zu nehmen, war schwierig. Wir haben es aber geschafft. Nach weiteren fünf Kilometern konnten wir hungrig bei dem Flörsheimer Ruderverein 08 e.V. an- und die Maingold schlafenlegen. Ralf hatte die Tortenauswahl des Vereinslokals gepriesen. Gleichwohl entschieden sich alle zunächst für eine herzhafte Stärkung. Torte bzw. Kuchen gab es anschließend für David, Christina und Ralf (letztere jeweils zur Hälfte). Nach ausgiebigem kulinarischen Genuss und kurzem Anruf bei der Schleuse der Berufsschifffahrt, die uns freundlicherweise schleusen wollte, traten wir den Heimweg an, um sogleich wieder -„Ruder halt, alle rückwärts“ – Umwege zu fahren. Ein wunderschöner, dunkelblauer Fender trieb einsam im Wasser. Den konnten wir nicht zurücklassen. Das Manöver hat etwas Zeit gekostet, uns unter Weiden geführt …. uns aber den Fender gebracht. Die Strecke zur Schleuse haben wir dann mit einem Sprint im Handumdrehen bewältigt und so nicht einmal die Schleusung aufgehalten. Nach der Schleuse gab es noch zwei Steuermannswechsel auf dem Wasser und eine zügige Rückfahrt. Um 17.00 Uhr hatten wir die Maingold wieder umgebaut und in der Bootshalle verstaut. Damit endete die schöne, sonnige Tagesfahrt. Der erhoffte, orangefarbene Fender – damit die Vereinsfarben komplett wären – fand sich auf der Rückfahrt leider nicht. Zur Suche müssen wir offenbar erneut aufbrechen. Vorläufig freuen wir uns über die bisherige Beute und sagen Ralf vielen Dank für die Organisation dieser Fahrt.

Christian Scholz

Vogalonga

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Die Vogalonga wurde als Protest gegen die Zerstörung der Fundamente Venedigs durch Wellen großer Schiffe ins Leben gerufen. Muskel-betriebene Wasserfahrzeuge aller Art fahren während des Events am Pfingstwochenende durch Venedig und demonstrieren für eine nachhaltige Fortbewegung und eine bewusste Entschleunigung des Besuchs in Venedig.

 

 

Es ist üblich, dass große Ozean-Dampfer für einen Tag in Venedig haltmachen und die Passagiere Venedig nur für wenige Stunden besuchen. Ein überfüllter Markus-Platz und dessen Seitenstraßen, sowie teure Cafés zeugen davon. Sobald man sich außerhalb der ausgetretenen Pfade bewegt, wird es schnell ruhiger.

 

 

Peter Antony-Spies erfüllte sich mit dem diesjährigen Besuch ein weiteres Mal einen Traum. Er organisierte die Fahrt für die Teilnehmer der Nassovia und der benachbarten Ruderfreunde aus Griesheim. Bereits früh hatte er das Hotel für uns gesichert, die Anmeldung zu der Veranstaltung in die Wege geleitet und auch den Bootstransport organisiert.

 

 

Von der Nassovia nahmen teil: Anette Schamp, Michael Steinbach, Ralf Trieder, Martin Monshausen und Peter Antony-Spies. Anettes Freundin Heike – die in Venedig studiert und gelebt hat – begleitete uns.

 

 

Den Bootstransport hatte Peter geschickt gelöst: Die Ruderfreunde aus Oberrad unternahmen im Vorfeld der Vogalonga eine Wanderfahrt und wir konnten Ihnen unser Boot – die Maingold – für den Transfer mitgeben. Wir brachten das Boot also eine Woche vor Pfingsten – an Christi Himmelfahrt – ins Rudererdorf. Als erfahrener Vogalonga-Teilnehmer hatte Peter auch einige wichtige Utensilien mit eingepackt, die wir für die Vorbereitung des Boots für die Vogalonga brauchen würden.

Unser Boot wartete dann bereits in Venedig auf unsere Ankunft. Die Anreise konnten wir somit ganz ohne Anstrengungen per Flugzeug antreten.

 

 

Am Freitag, den 02. Juni war es dann soweit: Wir starteten zusammen am Flughafen Frankfurt in unser italienisches Abenteuer. Am Flughafen in Venedig angekommen, machten wir uns dann auf den Weg zu den Vaporetti – Venedigs Wassertaxis. Eines brachte uns zu der Insel auf dem unser Hotel lag: dem Lido.

 

 

Bereits auf der Hinfahrt konnten wir das rege Treiben auf den Kanälen Venedigs kennenlernen und uns wurde sehr schnell klar, warum Peter so extrem großen Wert auf die Boots-Abdeckungen und Wellenbrechen gelegt hatte. Die Wellen waren unerwartet rau – selbst unser großes Wassertaxi stampfte durch die Wellen und musste mehrfach abbremsen, um hohen Wellen anderer Schiffe auszuweichen. Die Holzpfähle, die als Begrenzungen des Fahrwassers dienen, zeigten sehr starke Spuren des Wellengangs und waren vielfach mit Metallarmierungen repariert. Die Sorge der Bewohner um die Fundamente wurde einem hier bildlich vor Augen geführt.

 

 

Abends hatten wir uns mit unseren Ruderfreunden aus Griesheim zum Essen verabredet. Leider klappte die Verabredung nicht auf Anhieb, aber nach einigen Telefongesprächen hatten wir dann doch alle zusammengetrommelt.

Nach dem Essen begingen wir dann das erste Mal unser tägliches Abend-Ritual: Den Besuch der Eisdiele. Peter freute sich jeweils den ganzen Tag auf den Besuch und konnte auch die anderen mit seiner Begeisterung mitreißen. Danach nahmen wir noch das eine oder andere Bier in der benachbarten spanischen Kneipe ein.

 

 

Der Samstag vor der Vogalonga stand im Zeichen der Bootsvorbereitung. Wir fuhren morgens zu unserem Boot, welches auf der Insel Punta Sabbioni lag. Neben dem obligatorischen Aufriggern, wurden die Bug-Abdeckung und die Heck-Abdeckung montiert und mit Klebeband abgedichtet. Auch die Ausleger erhielten einen breiten Wellenbrecher, so dass Wellen vor dem Eindringen in das Boot gehindert wurden.

Auf Punta Sabbioni erhielten wir auch einen ersten Eindruck von den Ausmaßen der Vogalonga. Der dortige Paddelclub war bevölkert von Wassersportlern aus aller Welt, die eifrig ihre Boote vorbereiteten.

 

Nach den aufwendigen Vorbereitungen ließen wir dann die Boote zu Wasser. Einen Steg gab es nicht, so dass wir einen Wassereinstieg am Strand machen mussten. Doch auf Grund des traumhaften Wetters und warmen Wassers war das eine sehr angenehme Abwechslung von der Hitze, die während der Vorbereitung geherrscht hatte.

 

Das Ziel unserer Fahrt war es, dass Boot auf den Lido zu überführen, so dass wir Sonntag früh direkt von dort an den Start rudern konnten.

 

Bereits am Samstag war der Steuermann gefordert, das Boot durch Untiefen und hohe Wellen zu dirigieren. Zwischen Freizeit-Booten und Vaporetti erreichten wir den Lido schon recht bald und hatten uns recht schnell an den anderen Ruderstil gewöhnt, den der Wellengang erforderlich machte.

Am Lido angekommen war es dann die Absicht, einen der schmalen Kanäle zu nehmen und das Boot dort zu vertäuen. Die Kanäle wandelten sich dann aber zunehmend in Kanälchen – zu Ende war es nicht mehr möglich normal zu rudern: wir mussten uns mit langem Blatt treiben lassen und vom Steuermann piken lassen. Den zusammen mit uns geruderten Griesheimern war es dann nicht mehr ganz geheuer und sie machten ihr Boot im vorderen Teil des Kanals fest. Peter bestand auf seinem Plan und wir ließen uns weiter durch den Kanal piken. Irgendwann hatte er dann den passenden Anleger gefunden: Eine steile Kai-Mauer.

Da Peter diese trotz seines fortgeschrittenen Alters in einer beeindruckenden Leichtigkeit erklommen hatte, wollten auch wir anderen uns nicht lumpen lassen. Mit vereinten Kräften schaffen wir es dann alle, das Ufer heil zu erreichen und das Boot ordentlich festzumachen.

 

Den restlichen Tag nutzen wir dann, um Venedig noch etwas zu erkunden. Wir besuchten also zusammen mit tausenden anderen Touristen den Markus-Platz und die umliegenden Sehenswürdigkeiten. Peter erwies sich als gut informierter Führer und konnte eine Vielzahl an Details zu den Orten und deren Geschichte erzählen. Seine Leidenschaft galt nicht nur Venedig, sondern auch dem aus dem Fernsehen bekannten Comissario Brunetti (einer Figur nach Donna Leon). Er konnte uns einige Drehorte zeigen.

 

Abends gab es ein weiteres Highlight: Heike (Anettes Freundin) hatte ihre Beziehungen spielen lassen und uns einen Besuch in einem vorzüglichen Restaurant organisiert. Obwohl uns der Betreiber erst abwimmeln wollte, gelang es ihr uns einen Tisch zu ergattern und ein traumhaftes Abendessen zu bereiten. Der Fisch und die Meeresfrüchte waren aufgrund der Nähe zum Meer unbeschreiblich lecker. Das Beste kam zum Schluss: Dank der Beziehungen bekamen wir sogar noch einen Rabatt auf den Preis!

 

 

Bei unserem Abend-Ritual trafen wir dann auf viele weitere Vogalonga-Teilnehmer und natürlich auch Ruderer aus Frankfurt. Im Eislokal trafen wir eine Delegation der Ruderkollegen der Germania Frankfurt – mit Altbekannten Gesichtern, die Peter alle persönlich begrüßen konnte.

In dem spanischen Bier-Lokal gab es dann noch eine weitere Überraschung: Eine größere Spanisch-sprechende Gruppe erwies sich als Drachenboot-Crew aus Frankfurt – die auch noch von einem Neffen einer Ruderkollegin der Nassovia gesteuert wurden. Wie klein die Welt ist…

 

 

Am Sonntag war dann der Tag der Vogalonga. Unser Boot hatte die Nacht gut überstanden und lag noch so wie am Vortag festgemacht im Kanal. Schnell konnten wir uns auf den Weg zum Start machen. Der Start wird am Markusplatz mit einer Kanone eingeläutet. Bereits auf dem Weg zum Start bemerkten wir, dass es einige mit dem offiziellen Startschuss nicht so genau genommen haben, da diese bereits losgefahren waren. Zum Markusplatz hin wurde es immer voller und der Start rückte immer näher. Peter war zu dieser Zeit unser Steuermann und nahm es mit dem Start sehr genau – sein Plan war es bis zum Markusplatz zu fahren und dann beim Kanonenschuss loszufahren. Nur mit Mühe konnten wir ihn bewegen, im Pulk der anderen Boote doch bereits 500 Meter vor dem Start zu drehen, um nicht im Gewühl der andern startenden Boot als verkehrtherum-liegendes Boot zum Hindernis zu werden.

 

 

Der Startschuss erfolgt dann auch prompt und wir konnten uns in Bewegung setzen. So wirklich rudern konnte man anfangs jedoch nicht. Zu dicht war der Verkehr und die unterschiedlich schnell fahrenden Kanus, Ruderboote, Drachenboote, Gondeln, Stand-Up-Paddels, usw. zwangen uns immer wieder zum haltmachen. Das erlaubte uns jedoch teilweise einen guten Blick auf die Sehenswürdigkeiten und viele Fotopausen.

 

 

Wie eine Karawane bewegten wir uns zusammen mit den anderen durch Venedig; vorbei an den Inseln Burano, Murano und der Friedhofsinsel. Mündeten dann in den Canale di Cannaregio und dem Canale Grande. Das Ziel war wiederum der Markusplatz.

 

Neben dem atemberaubenden Panorama der Stadt waren auch die vielen Menschen am Ufer, die uns zujubelten und feierten, ein Traum.

 

 

Während der Vogalonga ist es Motorbooten verboten zu fahren. Nach dem Ziel war es jedoch erlaubt, so dass die Fahrt vom Ziel zurück zur Punta Sabbioni etwas beschwerlich war. Etwas ausgelaugt von der Vogalonga und der Mittagshitze mussten wir uns bei dem enormen Wellengang mächtig ins Zeug legen. Erschwerend kam später noch hinzu, dass die gestrigen Untiefen kurz vor der Punta Sabbioni zum Problem wurden: Wir liefen auf Grund, so dass uns der damalige Steuermann Michael fast 20 Meter lang schieben musste.

 

 

Unser Ziel erreichten wir dann wenig später. Mit vereinten Kräften schafften wir unser Boot dann aus dem Wasser und begannen abzuriggern. Nach getaner Arbeit nahmen wir dann unser wohlverdientes Picknick mit leckerem Gorgonzola, Salami, Brot und Rotwein zu uns. Der ein oder andere konnte später auch noch einen Äppler bei den Griesheimern abstauben.

 

Gestärkt machten wir uns dann auf den Rückweg ins Hotel. Nach einer ausgiebigen Dusche waren wir schnell wieder fit.

Abends hatten wir uns wieder mit den Griesheimer Ruderkameraden verabredet und ließen den Abend ausklingen.

Ein kurzer Abstecher zum Hafen auf dem Lido erlaubte uns einen Ausblick auf das offene Meer und die in der Ferne dahin-schwebenden Ozeanriesen.

 

 

Am Montag besuchten wir dann noch einmal Venedig und informierten uns in einem Mitmach-Museum über Leonardo Da Vinci. Allzulange durften wir uns aber nicht aufhalten, da nachmittags unser Flug uns wieder nach Frankfurt zurückbrachte.

 

 

Das Wetter in Frankfurt kam uns nach drei sonnenreichen Tagen etwas ungemütlich vor und die kurze Hose und das T-Shirt mussten der Jacke weichen.

 

 

Die Vogalonga 2017 waren drei unvergessliche Tage, die uns lange in Erinnerung bleiben werden. Jedem sei die Vogalonga ans Herz gelegt: Neben einer schönen Rundfahrt durch Venedig trifft man auch viele nette Wassersportler aus der ganzen Welt, mit denen man schnell ins Gespräch kommt und die die Fahrt zu einem Erlebnis machen.

Bei Interesse können wir die Fahrt im Jahr 2018 wiederholen.

 

 

Vielen Dank an Peter, dass du zusammen mit uns und für uns dieses tolle Event unternommen hast!

Martin Monshausen

 

Wanderfahrt ins Rudererdorf

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Ein wenig haben wir dieses Jahr schon mit der Tradition gebrochen und sind schon im Juni ins Rudererdorf gefahren, anstatt wie sonst im August. Doch das sollte sich keinesfalls als schlechtes Omen erweisen.

 

Wir konnten zum Einen mit zwei Booten an einem herrlichen Sommertag starten und zum Andern konnten wir uns sehr freuen, zwei Gastruderer von der Rheno Franconia begrüssen zu können.

 

Die „Nied“ fuhr mit Dr. Hildegard Flach, Dagmar Hübner, David, Kiss, sowie Heike Oehlschläger und Detlef Obenaus von der Rheno. Die „Scholar“ fuhr mit Ralf Trieder, Vitali Minor, Martin Monshausen, Susanne Bender und mit „Lücke“. Dies sollte sich ganz und gar nicht als Nachteil erweisen, doch dazu später mehr.

Zunächst ging es zur Griesheimer Sportsportschleuse. Hier schleuste uns David souverän durch. Nun gut, vielleicht sei die Bemerkung erlaubt, zukünftig noch mehr darauf hinzuweisen, dass es zu strudelartigen Effekten kommen kann, und somit verstärkter Peekhaken-Einsatz gefordert ist.
Nach erfolgreichem Schleusen ging es dann weiter Richtung Frankfurt. Wie schon die letzen Jahre haben wir die Wellenberge in Frankfurt ohne lenzen gemeistert. Auf Höhe der EZB gab es jedoch eine kleine Herausforderung für den Steuermann – die nun immer häufiger und vorallem in immer stärkeren Gruppen auftretenden Stand-Up Paddler zu umgehen.

Im Rudererdorf hatten wir bei der Borussia wieder unseren Stammtisch bekommen und genossen das Essen und Trinken. Auf dem Rückweg ungefähr in Höhe der Untermainbrücke in Frankfurt sei das Zitat von Martin erwähnenswert, „die Wellen sind schrecklich“!
Bei der Freiweg empfing uns Andre Schlieker und bewirtete uns mit einer grossen Kanne frisch gebrühten Kaffee und einem schattigen Plausch unter der Weide. Das Cafe an sich, hat mangels Personals bis auf weiteres leider geschlossen.
Das Abwärtsschleusen hatte den Unterhaltungswert, daß wir zusammen mit einem Schlauchboot und dessen Freizeitkapitän und seiner Frau, uns sehr amüsant unterhalten konnten. Ausserdem war wieder mal verblüffend, wie viel Platz doch in einer Sportbootschleuse ist.
Bevor es jetzt auf der Zielgeraden wieder zur Nassovia ging, sei wie eingangs geschrieben noch ein schöner Hinweis zur Scholar. Frei übersetzt heißt der Bootsname Schüler. Das Boot fuhr aber ganz und gar wie ein Schüler. Trotz Lücke waren wir der „Nied“ immer voraus und glitten nur so übers Wasser.

Ralf Trieder

Langstrecke Höchst/Nied

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UND ZUM ABSCHLUSS GAB ES AUCH NOCH ZWEIMAL GOLD

Bei einem meiner Besuche in Kiel bei dem Ersten Kieler Ruder-Club (EKRC) fragte ich Uwe Johannsen, ob er Lust habe, mit mir die Langstrecke in Frankfurt-Nied zu fahren. Er hatte. Nachdem ich Dagmar Hübner und Hilde Flach (beide Nassovia Höchst) angeworben und Ulrike Kerscher (EKRC) als Steuerfrau verpflichtet hatte, war unser Team komplett und wir meldeten einen Mixed-Doppelvierer mit Steuerfrau der Altersklasse F (für Kenner: MM/W 4x+ F). Eingeleitet haben wir die Regatta mit einer Trainingsfahrt (13 km) am Samstag (29.04.) und einer längeren, touristischen Ausfahrt (20 km) am Sonntag (30.04.), insgesamt also mit einer kleinen Wanderfahrt für die Kieler Gäste. Am Samstagabend haben wir die kulinarischen Aspekte des Höchster Schlossplatzes erkundet, am Sonntag diejenigen der Frankfurter Innenstadt – jeweils bei Trockenheit und strahlendem Sonnenschein. Zudem haben Ulrike und Uwe das Frankfurter Westend und den Palmengarten erlaufen. Das war ein an sich schon anspruchsvolles Programm. Am Montag, den 01.05., schloss sich dann die Regatta an. Aufstehen – schließlich waren die Kieler ja nicht zum Spaß nach Frankfurt gekommen – um 7.00 Uhr, Abfahrt um 8.00 Uhr – da wir zu allem Überfluss auch noch das Radrennen in Frankfurt umfahren mussten -, Start um 9.00 Uhr, gerade noch bei Trockenheit. Wir haben die sechs Kilometer mit Wende ohne Schwierigkeit und quasi im Flug bewältigt: 27 Minuten, 49 Sekunden – Dagmars Schlag und Uwes annähernd 70 Jahre Regattaerfahrung haben es möglich gemacht. Erfahren haben wir das Ergebnis allerdings erst einige Stunden später, bei der Siegerehrung im Regen, als wir die sportlichen Erfolge aller übrigen Mannschaften – hierunter (natürlich) zahlreiche Nassoven – erfuhren und schließlich selbst Goldmedaillen erhielten. Zwischenzeitlich waren Dagmar, Hilde und ich noch einmal gestartet, im Doppelachter (MM/W 8x+ E) mit Dirk (Schlag) und Kirsten Stanischewski, Detlef Jantz, Anette Schamp, Hubert Stamm und Hans-Jürgen Hanke als Steuermann. Von kleineren Unebenheiten bei der Wende abgesehen nahm auch der Achter die Strecke souverän in 26 Minuten, 06 Sekunden – auch hierfür: Gold.  Nach Heißgetränken und Ehrungen im Rahmen des Anruderns der Nassovia traten die Kieler Gäste mit vielen Erinnerungen und Gold im Gepäck die Heimreise an.


Christian Scholz

Juniorenregatta Köln

Vom 20. bis zum 21. Mai fand die Juniorenregatta in Köln auf dem Fühlinger See statt. Dafür sind wir, die Trainigsruderer Cedric, Robin, Katja und Jonas, schon am Freitag losgefahren, um schon mal die Strecke auszukundschaften. Um die rechtzeitige Abfahrt in der Nassovia um 13:45 zu gewährleisten, bekamen wir nach der fünften Stunde schulfrei. Die 3-stündige Fahrt ohne Cedric, der erst am Freitagnachmittag von einer Klassenfahrt aus Dresden zurückkam, verlief reibungslos.

 

Am Fühlinger See angekommen, riggerten wir erst einmal den Zweier und die zwei Einer auf. Anschließend sind wir, immer noch ohne Cedric, kurz ins Hotel gefahren, um dort einzuchecken. Ohne langen Aufenthalt im etwas abseits liegenden Hotel fuhren wir wieder zur Regattastrecke, denn wir wollten endlich unsere Trainingsrunde auf der Regattastrecke fahren.

 

Während Cedric, der von einem Germania-Bus nach Köln gefahren wurde, und Robin im Zweier aufs Wasser gingen, sind Katja und Jonas im Einer gerudert. Unglücklicherweise war die Startanlage mitten auf der Strecke aufgebaut, sodass wir sie alle übersahen und Katja dagegen ruderte. Weil es einen daraus resultierenden Bootsschaden gab, brachten wir das Boot zur in Köln anwesenden Bootswerft, die das Boot reparieren sollen. Abends gingen wir dann noch auf unser Gewicht wohlachtend essen. 

Am nächsten Tag hatten Robin und Cedric bereits früh ihr Rennen, weswegen wir alle schon um 6:30 morgens aufstehen mussten. Nach erfolgreicherer Absolvierung der Waage, frühstückten wir gemeinsam an der Regattastrecke mit Wurst und Käse belegte Brötchen.

 

Das Rennen des Zweiers lief abgesehen von der Startphase, wo Robin mit einem Skull im Wasser hängen blieb, gut und konnten sich somit einen den Verhältnissen entsprechenden zufriedenstellenden 4ten Platz sichern.

 

Ungefähr drei Stunden später fuhr Jonas sein Rennen. Während er im ersten Drittel das Feld dominierte, konnte er schlussendlich einen guten zweiten Platz erzielen.

 

Als letzte des Tages ruderte Katja ihr Rennen mit dem Boot von Jonas. Nach 2000m Strecke lag sie mit einem Abstand von wenigen Zehnteln zur Ersten auf dem zweiten Platz. Somit blieb ihr die von ihr erhoffte Medaille verwehrt.

 

Kurz nach dem Rennen mussten sich die Jungs auch schon von Katja verabschieden, da sie nach Frankfurt zur Konfirmation von ihrem Bruder zurückfuhr. So chauffierte Björn die restlichen Trainingsruderer zurück zum Hotel.

Der Sonntag begann noch schlechter, weil wir noch früher aufstehen mussten. Nachdem wir um 6:00 aus dem Hotel ausgecheckt haben, fuhren wir ein letztes Mal zum Fühlinger See, um dort die Sonntagsrennen zu bestreiten.

 

Wie am Samstag auch, startete der Zweier von uns wieder als erstes und belegte nach einem knappen Rennen den dritten Platz.

 

Bevor wir wieder nach Hause fahren konnten, musste Jonas noch sein Rennen rudern. Er gewann seinen Lauf.

 

Nun mussten wir nur noch die Boote abriggern und nach Hause fahren. Auf dem Rückweg legten wir einen kurzen Zwischenstopp bei Subway ein. Als wir dann im Verein waren bauten wir wieder die Boote auf.

 

Jonas Gelsen

Kreisstadtlauf

Am Donnerstag den 25 Mai an Christi Himmelfahrt, nahmen einige Mitglieder der Nassovia erfolgreich an dem 19. Kreisstadtlauf teil.

Es ist ein 10 km Lauf für die Lebrecht Stiftung, die sich für körperlich und geistig behinderte Kinder einsetzt.

 

Die Strecke begann in Hofheim am Untertor, verlief durch Zeilsheim, dann durch einen Teil des Industrieparks in Höchst und endete schließlich im Schlosspark in der Höchster Altstadt. Dieses Jahr starteten über 1300 Läufer und Walker.

 

Um 9:30 Uhr gingen schon die Walker los, unter ihnen Kirsten Stanischewski und Marlen Ehbrecht.

Dann um 10:00 Uhr startete der Rest, also die Läufer. Mit dabei war unsere Leistungsgruppe, das heißt Robin, Cedric, Jonas und Katja, mitsamt Björn. Unter anderem waren noch die ehemalige Ruderin Vivien Leutz, Maja Tischler, Dirk Ehbrecht und die Eltern von Katja Burau unterwegs.

 

Bei schönem Wetter und guter Laune waren alle sportlich unterwegs. Als erster von uns kam Robin Mylaparampil durchs Ziel. Er hatte sein Bestes gegeben und wurde insgesamt 27. unter allen Männern. Nur vier Sekunden hinter ihm überquerte Jonas Gelsen die Ziellinie und bald darauf Cedric Tischler. Der Rest kam auch nach und nach erfolgreich am Schlosspark an. Nachdem alle im Ziel waren, marschierte die Trainingsgruppe vom Laufen und Sonne erschöpft die 1,5 km zum Verein, für eine kurze Runde im Vierer.

 

Insgesamt war es ein schöner Tag gewesen und man hatte die nächsten paar Tage starken Muskelkater in den Beinen und Leistungszufriedenheit im Inneren gespürt.

 

Katja Burau

Regatta München

Am Freitag, dem 5. Mai, machten sich die Ruderer der Nassovia auf den zur jährlichen internationalen Juniorenregatta, welche in München stattfindet. Nach einer fast fünfstündigen Fahrt kamen wir an der Regattastrecke an, welche zugleich auch die Regattastrecke der olympischen Sommerspiele von 1972 und der WM 2007 war, wo wir zuerst unsere Boote aufriggerten, um danach eine kleine Trainingseinheit auf der Strecke machen.

 

Nachdem wir vom Wasser gingen, fuhren wir direkt zu unserer Unterkunft, wo wir dann zu abend aßen und danach direkt ins Bett gingen, da Katja schon um 9 Uhr auf dem Wasser sein musste, um ihr Rennen im Einer zu bestreiten, welches sie auf dem ersten Platz beendete und sich somit für das Finale-A qualifizieren konnte, welches dann am späten Nachmittag stattfand.

 

Währenddessen bestritten Cedric Tischler und Robin Mylaparampil ihr zweites gemeinsames Rennen im Leichtgewichts-Zweier, welches sie auf einem erfreulichen dritten Platz beenden konnten. Drei Stunden nach deren Rennen fuhr Katja im starkbesetzten A-Finale auf den fünften Platz.

 

Am Abend gingen wir gemeinsam in ein nahegelegenes Restaurant, wo wir ein nahrhaftes Abendessen zu uns nahmen. Viel Zeit zum Genießen hatten wir aber nicht , da wir am nächsten Tag schon um 6 Uhr das Hotel verlassen mussten, da Katjas Rennen im Vierer eines der ersten Rennen des Regattatages war.

Dieses Rennen konnte der Vierer trotz der frühen Uhrzeit für sich entscheiden, wodurch sie sich für das A-Finale qualifizieren konnten, welches einer der letzten Rennen des Tages war.

 

Zwischen diesen Rennen lag das Rennen von Cedric und Robin im Zweier, welches die beiden Nassoven auf einem starken zweiten Platz beenden konnten.

 

Das letzte Rennen der Nassoven auf dieser Regatta war das Finalrennen von Katja Burau im Vierer. In diesem Rennen fuhr die Mannschaft um Katja einen souveränen ersten Platz ein, womit sie auch die Goldmedaille errungen.

 

Nach dem abriggern der Boote machten sich die Ruderer auf den Heimweg zurück nach Frankfurt, welcher ohne große Probleme verlief.

 

Robin Mylaparampil

R³ – Rudern, Regen, Rekord Meldeergebnis

Zum mittlerweile 19. Mal fand die Frankfurter Langstreckenregatta wie gewohnt am 1. Mai statt und wurde in diesem Jahr unter der Federführung der Frankfurter Rudergesellschaft Nied durchgeführt. An beiden Bootshäusern an der Wörthspitze wurden die Boote aufgeriggert und an den Pritschen herrschte Hochbetrieb. Schließlich gab es dieses Jahr ein Rekord Meldeergebnis mit 62 Mannschaften in 16 Rennen, die um den Sieg und die begehrten Radaddelchen ruderten. Von 9 bis 13 Uhr konnte gestartet und die 6 km lange Strecke in Angriff genommen werden. Bedingt durch dieses Zeitfenster gab es für die Zuschauer immer Mannschaften bei der Rennvorbereitung und dem Rennverlauf zu beobachten.
Der Start erfolgte auf Höhe der alten Schleuse (heutiges Denkmal bei Flusskilometer 25,6). Zunächst gegen die Strömung ging es bis zur Wende unterhalb der Griesheimer Schleuse und dann mit der Strömung wieder flussabwärts. Das Ziel lag auf gleicher Höhe wie der Start und die Zuschauer konnten hier ihre Mannschaften im Endspurt noch einmal kräftig anfeuern.
Die Sieger werden bei dieser Langstreckenregatta nicht im direkten Vergleich ausgefahren, sondern über den Zeitvergleich ermittelt. Deshalb mussten sich alle Ruderer gedulden und auf die Auswertung der Daten warten. Die Mannschaften, die Regattaleiter Sascha Ravens als Platzierte und Sieger der jeweiligen Rennen aufrief, heimsten so den Applaus aller Ruderer und Zuschauer ein. Da es der Wettergott dieses Jahr nicht gut mit den Ruderern meinte, wurde die Siegerehrung unter einem Pavillon abgehalten. Passend zum Rekord Meldeergebnis waren in diesem Jahr mit 11 Booten erfreulicher Weise so viele Achter wie noch nie am Start. Nachdem die Sieger der Rennen ihre Radaddelchen aus den Händen von Bernd Ravens, dem 1. Vorsitzenden der FRG-Nied entgegen genommen hatten, ging es um die begehrten Wanderpokale. So gewann wie im Vorjahr die FRG Germania den Preis für den schnellsten Vierer. In Nied und Höchst wiederum bleibt ein für die beiden Vereine ganz besonderer Preis. Der im Jahr 2012 erstmals ausgefahrene Wade-Ernst-Platt-Wanderpokal ist zur Erinnerung an den Mitbegründer der Frankfurter Langstreckenregatta Wade-Ernst Platt von Hubert Stamm initiiert worden. Wade war lange Jahre im Vorstand des RC Nassovia Höchst aktiv und hat gemeinsam mit Bernd Ravens die Idee einer Breitensport-Regatta im Westen Frankfurts umgesetzt. Die schnellste Zeit des Tages ruderten Wolfgang Becker, Sascha Ravens, Bernd Ravens, Martin Wolters, Michael Schulz, Rüdiger Dingeldey, Detlef Glitsch, Stefan Ehrhard und Steuerfrau Gisela Ravens-Taeuber im Doppel-Achter der Altersklasse D und konnten so diesen besonderen Pokal entgegennehmen. Sie bewältigten die 6 km Distanz in 21:55 Minuten. Der Gesamtsieg, der durch eine Punktewertung über alle Einzelergebnisse ermittelt wird, ging in diesem Jahr nicht wie gewohnt an die Frankfurter Rudergesellschaft Germania. Der Limburger Club für Wassersport, der die meisten Teilnehmer meldete und sechs Siege erringen konnte, setzte sich hier in diesem Jahr durch. Der Siegerpreis ist eine von Daggi Rinke gebackene Erdbeer-Sahne-Torte, sowie der als Frankfurter Adler bezeichnete Wanderpreis.

Sascha Ravens

Kleinbootmeisterschaften

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Am Freitag den 20. April 2017 machten sich Björn und ich auf den Weg zur Leistungsüberprüfung in Krefeld auf dem Elfrather See. Dort kamen wir gegen 11:00 Uhr, abgesehen von einem 8km langen Stau, relativ gut an.

 

Am Tag hatte ich noch kein Rennen, doch ich absolvierte einen 8km Einheit, um mich mit der Strecke vertraut zu machen. Der See ist fast genau 2km lang und ziemlich schmal. Die 7 Bahnen füllen fast den gesamten See aus. Mir gefiel die Strecke, denn die vielen Bäume an beiden Seiten verdeckten den möglichen Seitenwind, abgesehen von zwei Buchten, wo man beim Vorbeifahren aufpassen musste, um vom Seitenwind nicht aus der Bahn geblasen zu werden.

 

Schon bald darauf konnten wir ins Hotel fahren, welches in der Innenstadt lag. Als wir neben dem Hotel ins Parkhaus einfahren wollten, merkten wir gerade noch rechtzeitig, dass wir wegen der zusätzlichen Dachgepäckträgern auf dem Bus, nicht ins Parkhaus passten. In Windeseile schraubten wir die zwei Teile ab, denn es hatte sich schon eine Schlange mit wartenden Autos hinter uns gebildet. Glücklicherweise passten wir daraufhin ins Parkhaus.

 

Zum frühen Abendessen, gingen wir ins asiatische All you can eat, wo wir uns ordentlich sättigten. Daraufhin gingen wir früher schlafen, denn am nächsten Tag standen mir zwei Rennen bevor.

 

Um 8:00 Uhr am nächsten Morgen befanden wir uns schon auf dem Regattaplatz. Nachdem wir die Setzung herausfanden, warteten wir noch eine Weile bis ich mich fürs Rennen vorbereiten musste. Der Vorlauf verlief wie geplant und ich kam mit dem 2. Platz in den Zwischenlauf der entscheiden würde, ob ich in das A, B oder C Finale kommen würde. In der Zwischenzeit fuhren wir eine Weile ins Hotel, damit ich mich dort für den Zwischenlauf etwas ausruhen konnte.

 

Das 2. Rennen verlief nicht so gut, denn das Wasser war relativ schlecht und ich kam nicht gut mit den Wellen klar, welche bei uns auf dem Main selten vorhanden sind. Ich lag bis zu der 1000 Meter Marke hinten, doch kämpfte mich mit einem Zwischen- und hartem Endspurt knapp auf den 4. Platz. Dadurch gelang ich ins B-Finale.

Abends gingen wir entspannt essen, diesmal italienisch.

 

Am Sonntag hatte ich mein letztes Rennen von dieser Regatta im Juniorinnen A, B-Finale. Meine Gegnerinnen waren alle sehr stark und ich musste mich auf ein anstrengendes Rennen vorbereiten. Während dem Rennen lag ich erneut bis zur Hälfte auf dem letzten Platz. Doch meine Gegnerinnen waren nicht weit entfernt und so konnte ich mich mit einem früher angesetzten Endspurt, auf den guten 2. Platz kämpfen, worüber ich mich sehr freute.

 

Das Abriggern und Verladen verlief sehr schnell, da wir nur ein Boot dabei hatten. Somit begaben wir uns noch vormittags auf den Heimweg und kamen schnell wieder im Verein an.


Katja Burau